Interleukin-16

Synonyme: Interleukin 16, IL16, LCF
Englisch: interleukin 16, lymphocyte chemoattractant factor

Definition

Interleukin-16, kurz IL-16, ist ein proinflammatorisches, pleiotropes Zytokin, das zur Familie der Interleukine gehört.

Das IL16-Gen befindet sich auf Chromosom 15 am Genlokus 15q25.1. Es besteht aus 6 Exons sowie 7 Introns.

Beim Menschen wurden zwei translatierte Proteinformen identifiziert:

neuronales IL-16 (NIL-16), das ausschließlich im zentralen Nervensystem vorkommt
IL-16-Vorläufermolekül, das von verschiedenen Immunzellen (z.B. Makrophagen, T- und B-Zellen sowie Mastzellen) produziert wird.

Das IL-16-Vorläufermolekül wird durch das Enzym Caspase 3 in zwei Proteine gespalten: ein N-terminales pro-IL-16 und ein C-terminales, reifes IL-16.

pro-IL-16 ist im Zytosol oder im Zellkern lokalisiert und ist an der Regulierung des Zellwachstums beteiligt.

Die Sekretion von IL-16 wird durch MAPK reguliert. Das sezernierte reife IL-16 bildet Homotetramere, die u.a. als Chemoattraktoren wirken und die T-Zell-Aktivierung modulieren. IL-16 bindet u.a. an CD4 – das vor allem in CD4+ T-Zellen exprimiert wird – CD9 und CCR5.

IL-16 wird mit verschiedenen Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter z.B. Entzündungen, Autoimmunerkrankungen, Infektionen und Krebserkrankungen.

In tierexperimentellen Studien konnte gezeigt werden, dass IL-16 ein allergisches Asthma verschlimmern kann, indem es die Zytokinproduktion der Th2- und Th17-Zellen fördert. Auch bei Multipler Sklerose wurde eine Beteiligung von IL-16 an entzündlichen Prozessen nachgewiesen.

Derzeit (2025) wird es als potentielles Target für Arzneimittelentwicklungen erforscht.