Hypotrichose
Englisch: hypotrichosis
Definition
Der Begriff Hypotrichose beschreibt eine verminderte Körperbehaarung durch Haarausfall.
Nomenklatur
Die Hypotrichose ist abzugrenzen von der Alopezie, die eine vollständige Haarlosigkeit in einem bestimmten Areal beschreibt. Die Begriffe Hypotrichose und Alopezie werden allerdings im klinischen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet, wobei Hypotrichose insgesamt ungebräuchlicher ist.
Ätiologie
Genetisch bedingte Hypotrichose
Hypotrichosen im Rahmen von Syndromen
- Hypotrichose mit juveniler Makuladegeneration
- kranioektodermale Dysplasie
- Nicolaides-Baraitser-Syndrom
Erworbene Ursachen
- Infektionskrankheiten
- Schilddrüsenfunktionsstörungen
- Erkrankungen des Immunsystems
- Ektoparasiten (Stechmücken, Läuse, Zecken)
- Medikamente (insbesondere Zytostatika)
- Malnutrition
- physiologisch postpartal
- idiopathisch
Symptomatik
Die Hypotrichose äußert sich durch vermehrten Haarausfall in einer bestimmten Körperregion. Dieser kann von Juckreiz, Rötung, Schuppung und auch Schmerzen begleitet sein. An die Stelle der ausfallenden Terminalhaare tritt eine feine und spärliche Behaarung, häufig ohne Pigmentierung, die als Vellusbehaarung bezeichnet wird.
Je nach Lokalisation und Ausmaß der Hypotrichose kann es begleitend zu einer psychischen Belastung mit Minderwertigkeitsgefühlen und depressiven Verstimmungen kommen.
Diagnostik
Dei Diagnostik umfasst eine ausführliche Anamnese, welche die Symptomatik, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme sowie die familiäre Vorbelastung abfragt.
Neben der körperlichen Untersuchung, insbesondere der betroffenen Hautareale, steht vor allem das Anfertigen eines Trichogramms im Vordergrund. Hierbei werden in einem bestimmten Areal 50-70 Haare epiliert und anschließend mikroskopisch das Wachstumsverhalten der Haare durch Betrachtung der Haarwurzeln untersucht.
Bei Verdacht auf eine parasitäre Ursache der Hypotrichose wird eine Hautbiopsie (z.B. ein Hautgeschabsel) entnommen und untersucht.
Therapie
Die Therapie der Hypotrichose richtet sich nach ihrer Ursache. Dabei steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund.
Ist die Ursache der Hypopotrichose nicht zu ermitteln, bleibt die Therapie in der Regel unbefriedigend. Medikamentös (z.B. Minoxidil) lassen sich meist nur bescheidene Erfolge erzielen. Unterstützend kann eine ausgewogene Ernährung sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin empfohlen werden. Auch Naturheilmittel werden mit wechselndem Erfolg angewendet.
Quellen
- Diagnostik und Therapie von Haar- und Kopfhauterkrankungen, abgerufen am 18.2.2021
- Haarausfall: Diagnose und Therapie, abgerufen am 18.2.2021
- Update zum androgenetish bedingten Haarausfall, abgerufen am 18.2.2021