Hämodilution
Synonyme: Blutverdünnung
Englisch: h(a)emodilution
Definition
Als Hämodilution bezeichnet man die therapeutische Verminderung des Erythrozytenvolumens (Hämatokrit) im Verhältnis zum Plasmavolumen. Die Hämodilution dient zur Verbesserung der rheologischen Eigenschaften des Blutes.
Einteilung
Man unterscheidet drei Formen der Hämodilution:
- hypervolämisch (Vergrößerung des Plasmavolumens)
- isovolämisch (Verminderung des Blutvolumens)
- normovolämisch (Kombination von 1 und 2)
Durchführung
Die hypervolämische Hämodilution wird mit hyperosmolaren Infusionslösungen (Plasmaersatzmitteln) wie Dextran 40 oder Hydroxyäthylstärke (HAES) durchgeführt. Die einfachste Form der isovolämischen Hämodilution ist der Aderlass.
Anwendungsgebiete
Neurologie
In der Neurologie wird die Hämodilution vor allem zur Behandlung des ischämischen Insults eingesetzt.
HNO-Heilkunde
In der HNO-Heilkunde dient die Hämodilution u.a. zur Therapie von Hörsturz, akutem Tinnitus, Schwindel, Morbus Menière oder Fazialisparese. Die Hämodilution wird hier häufig mit anderen Maßnahmen zu einem Behandlungsschema kombiniert, z.B. mit ionotroper Therapie oder antiödematöser Therapie.
Teilweise tragen diese Behandlungsschemata auch die Namen der Beschreiber, z.B.:
Augenheilkunde
In der Augenheilkunde wird die Hämodilution bei einem retinalen Venenverschluss im Akutstadium eingesetzt. Ferner ist sie bei Vorliegen eines retinalen Arterienverschlusses in Kombination mit Antihypertensiva und Bulbusmassage indiziert, wenn eine Lysetherapie erfolglos war.