Hämochromatose-Arthropathie
Synonym: Arthropathie bei Hämochromatose
Englisch: hemochromatosis arthropathy, arthropathy of hemochromatosis
Definition
Als Hämochromatose-Arthropathie werden Gelenkmanifestationen bei Patienten mit Hämochromatose bezeichnet.
Hintergrund
Die Hämochromatose ist gekennzeichent durch eine vermehrte Eisenablagerung im Organismus aufgrund einer erhöhten Eisenkonzentration im Blut. Man unterscheidet zwischen hereditären und erworbenen Formen. Männer sind 1,5- bis 2-mal häufiger betroffen. Hauptmanifestationen sind eine Leberzirrhose, eine Hyperpigmentierung der Haut sowie ein Diabetes mellitus (Bronzediabetes).
Klinik
Ungefähr 25-50 % der symptomatischen Patienten entwickeln meist relativ früh eine Arthropathie. Hauptsächlich sind die Fingergrundgelenke (MCP) II und III betroffen. Im Verlauf können auch die anderen Fingergrundgelenke, das Radiokarpalgelenk sowie selten Schultergelenk, Ellenbogengelenk, Hüftgelenk oder Kniegelenk involviert sein.
Klinisch zeigt sich eine Hämochromatose-Arthropathie v.a. in Form von Schwellung, verminderter Gelenkbeweglichkeit und belastungsabhängigen Schmerzen.
Bildgebung
- symmetrische Gelenkspaltverschmälerung
- subchondrale Sklerose und Zysten
- Osteophyten: Am radialseitigen Caput des Os metacarpale bilden sich häufig große, hakenförmige Osteophyten
- normale Knochendichte, Osteoporose bzw. Osteopenie auch möglich
- meist symmetrischer Befall in beiden Händen
- Chondrokalzinose
Differenzialdiagnose
Die wichtigste Differenzialdiagnose der Hämochromatose-Arthropathie ist die Pyrophosphatarthropathie (CPPD). Sie kann ein weitestgehend identisches radiologisches Bild aufweisen:
- Chondrokalzinose
- MCP II und III bevorzugt betroffen
- Osteophyten meist etwas kleiner als bei der Hämochromatose
- meist ältere Patienten im Vergleich zur Hämochromatose
um diese Funktion zu nutzen.