Hämatomyelie
Synonyme: Rückenmarksblutung, intramedulläre Blutung
Englisch: hematomyelia
Definition
Als Hämatomyelie bezeichnet man eine Einblutung in das Rückenmark, bzw. eine Blutung innerhalb des Rückenmarks.
Terminologie
Der Begriff Hämatomyelie ist in der Literatur nicht einheitlich definiert. Teilweise wird darunter speziell eine Einblutung in den Zentralkanal des Rückenmarks verstanden. Da die meisten Blutungen im Parenchym des Rückenmarks eher zentral liegen, wären in beiden Fällen ähnliche Symptome zu erwarten.
Ätiologie
Eine Hämatomyelie entsteht in der Regel traumatisch, z.B. infolge einer Kontusion oder durch einen Stromunfall. Auch eine iatrogene Genese ist möglich. Zudem kann eine Hämatomyelie in seltenen Fällen spontan entstehen, z.B. bei prädisponierenden Faktoren wie einem Aneurysma oder einem Angiom. Weitere Risikofaktoren sind hämorrhagische Diathesen, Gravidität, Alkoholismus oder Thrombozytopenien.
Klinik
Hämatomyelien sind i.d.R. auf die zentrale, graue Substanz begrenzt, weshalb insbesondere die Motoneurone der unteren Extremitäten, die weiter medial liegen, betroffen sind.
Die Symptome ähneln denen eine Syringomyelie. So kann z.B. eine dissoziierte Sensibilitätsstörung auf Höhe der Läsion entstehen (Schmerz- und Temperaturempfinden sind gestört, Druck- und Berührungsempfinden sind intakt). Zudem kann es zu einer Schädigung der verschiedenen Bahnsysteme, wie der Pyramidenbahn kommen (z.B. mit Paraparese, Spastik oder Reflexsteigerung).
Therapie
Wenn möglich wird versucht, die Blutung z.B. durch Embolisation zu stoppen.
Quellen
- Pschyrembel: Hämatomyelie, abgerufen am 10.12.23
- Klinische Neurologie, Berlit, Springer Verlag, 3. Auflage
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