Grisel-Syndrom
Synonyme: Morbus Grisel, Torticollis atlantoepistrophealis, Watson-Jones-Krankheit
Definition
Das Grisel-Syndrom ist eine schmerzbedingte Schonhaltung des Halses, die durch eine Entzündung im HNO-Bereich hervorgerufen wird und mit einer atlantoaxialen Subluxation einhergeht.
Geschichte
Als Entdecker und Erstbeschreiber des Symptomkomplexes gilt der französische Chirurg Pierre Grisel.
Ursachen
Häufige Ursache des Grisel-Syndroms sind Weichteilinfektionen im Bereich von Kopf, Hals und Rachen. Nicht selten tritt ein Grisel-Syndrom im Rahmen einer Tonsillitis oder nach einer Tonsillektomie auf. Etwas seltenere Ursachen sind Rheuma oder ein vorangegangenes Trauma.
Symptome
Leitsymptom des Grisel-Syndroms ist eine durch Schmerzen im Nackenbereich ausgelöste Schonhaltung des Halses mit einer atlantoaxialen Subluxation. Durch die teilweise Verlegung des Atlas kommt es zu sehr starken Nackenschmerzen, sowie zu einer auffallenden Schiefhaltung des Kopfes.
Diagnose
Pathognomonisch ist die Gesamtheit der klinischen Anzeichen. Mittels Röntgenaufnahme kann sich der Verdacht erhärten, eine genauere Darstellung gelingt mit Hilfe des MRT.
Differentialdiagnosen
- Muskelverspannungen in der Nackenregion
- Morbus Bechterew
- Kongenitaler muskulärer Schiefhals
- Schiefhals durch Störungen des Gleichgewichtsorganes oder Schwerhörigkeit
- Klippel-Feil-Syndrom
Therapie
Neben der Behandlung der Grunderkrankung sind bei Bedarf Analgetika indiziert.[1] Zur typengerechten Behandlung gehört die mehrwöchige Halo-Traktion.[2]
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