Fremdkörperembolie
Englisch: foreign body embolism
Definition
Die Fremdkörperembolie ist eine Embolie, die durch das Eindringen von Fremdkörpern in den Blutkreislauf verursacht wird. Sie kann sowohl im venösen als auch im arteriellen System auftreten.
Hintergrund
Ätiologie
Mögliche Ursachen für Fremdkörperembolien sind z.B. iatrogene Faktoren, Drogenkonsum oder Traumata.
Zu den iatrogenen Ursachen zählen z.B. der Bruch von Kanülen oder Kathetern, die Dislokation von Stents und Frakturen von implantiertem Fremdmaterial. Beim Drogenkonsum können abgebrochene Kanülen, arterielle Injektionen oder unvollständig aufgelöste Tabletten zu einer Embolie führen. Zudem können im Rahmen von Traumata (beispielsweise durch Kriegseinwirkung) Splitter, Projektile und Schrot eine Fremdkörperembolie verursachen.
Symptome
Die genauen Symptome einer Fremdkörperembolie richten sich nach der Lokalisation des Embolus im Gefäßsystem.
Bei einer Embolie im arteriellen System kommt es zur Ischämie des betroffenen Körperbereichs mit Abblassung und hypoxiebedingtem Schmerz. Besteht keine ausreichende Kollateralversorgung, kann es bei längerer Verschlussdauer zu einer Nekrose und Demarkation kommen. Bei Fremdkörpern in den Lungenarterien entspricht die Klinik einer Lungenembolie.
Fremdkörperembolien im peripher-venösen System lösen einen Blutrückstau mit Spannungsgefühl, Ödemen, Zyanose und Schmerzen aus.
Therapie
Die Behandlung der Fremdkörperembolie erfolgt in der Regel durch interventionelle Methoden. Dazu gehören die Entfernung von Fremdkörpern mit Drahtschlingen, speziellen Kathetern (z.B. Dormia-Körbchen) oder Aspiration.
Quellen
- MSD-Manual – Nicht-thrombotisch bedingte Lungenembolie, abgerufen am 08.01.2024
- Psychrembel Online – Fremdkörperembolie, abgerufen am 08.01.2024
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