Fremanezumab
Handelsname: Ajovy®
Synonyme: TEV-48125, LBR-101
Definition
Fremanezumab ist monoklonaler Antikörper, der das Neuropeptid CGRP bindet und zur Migräneprophylaxe eingesetzt wird.
Wirkmechanismus
Fremanezumab ist ein CGRP-Inhibitor. Der Wirkstoff bindet an das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) und blockiert dadurch dessen Wirkung. Von der Blockade sind sowohl α-CGRP als auch β-CGRP betroffen. Das Peptid besteht aus 37 Aminosäuren und wird durch das gleiche Gen wie Calcitonin codiert. Es wird in Zellen des PNS und ZNS durch gewebespezifisches alternatives Splicing gebildet.
CGRP ist ein wichtiger Faktor für die Auslösung von Migräneanfällen. Es bindet an den CGRP-Rezeptor, hat stark gefässerweiternde Eigenschaften und spielt bei der Schmerzauslösung eine zentrale Rolle. Bei Migränikern lassen sich u.a. durch die intravenöse Gabe des Peptids Schmerzanfälle auslösen.
Wirkstoffe mit gleichem Wirkmechanismus sind Eptinezumab, Erenumab und Galcanezumab.
Applikation
Fremanezumab wird subkutan injiziert. Die Anwendung erfolgt monatlich oder vierteljährlich.
Nebenwirkungen
- Lokalreaktionen (Rötung, Schwellung, Induration) an der Injektionsstelle
Da die genauen Aufgaben von CGRP noch nicht vollständig aufgeklärt sind, ist die Wirkung einer langfristigen Blockage des Neuropeptids noch nicht abzusehen.[1]
Wechselwirkungen
Wie bei anderen monoklonalen Antikörpern, kann es zur Bildung körpereigener Antikörper gegen den Wirkstoff kommen, welche die Wirkung reduzieren.[1]
Zulassungsstatus
Die EMA hat im Februar 2018 die vom Hersteller Teva eingereichte Marketing Authorization Application (MAA) akzeptiert und im Februar 2019 eine Zulassungsempfehlung für Fremanezumab ausgesprochen. Im April 2019 wurde Fremanezumab dann in Europa zugelassen.
In den USA wurde der Wirkstoff bereits im September 2018 von der FDA zugelassen.
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