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Fibroadenom (Mamma)

Synonym: Mamma(fibro)adenom
Englisch: fibroadenoma

1. Definition

Das Fibroadenom der Brustdrüse ist die häufigste benigne Neoplasie im Bereich der weiblichen Brust (ca. 75 % d.F.). Dabei tritt dieses häufig in Form eines 1,5 – 2 cm großen Knotens auf, der eine weiche Struktur aufweist. Die Entartungsgefahr ist sehr gering.

2. Ursachen

Eine konkrete Ursache für das Auftreten eines Fibroadenoms ist bisher nicht gefunden worden. Als wahrscheinlicher Grund gelten hormonelle Störungen. So findet sich häufig ein Ungleichgewicht der Konzentrationen von Progesteron und Estradiol. In der Embryonalzeit versprengtes Brustdrüsengewebe wird unter dem Einfluss von Östrogenen zur Proliferation angeregt. Am Tumor selbst ist der Progesteronrezeptor erhöht, der Östrogenrezeptor erniedrigt. Weitere mögliche Ursachen sind:

3. Epidemiologie

Fibroadenome treten bevorzugt bei jungen Frauen zwischen 20 und 30 Jahren auf und sind prinzipiell ab der Pubertät möglich. Etwa 8 % der Frauen entwickeln im Laufe ihres Lebens ein Fibroadenom.

4. Histopathologie

Fibroadenome haben in der Regel einen Durchmesser von bis zu 10 cm. Größere Fibroadenome sind möglich, jedoch selten. Die Schnittfläche ist weiß und mit gelblich-rosa-farbigen drüsigen Punkten durchsetzt.

Unter dem Lichtmikroskop sieht man ein lockeres bindegewebiges Stroma, dessen Zellen spindelartige Kerne haben. Das Gewebe ist mit milchgangsartigen Strukturen durchsetzt. Das Epithel der Gangstrukturen ist regelmäßig und weist eine intakte Basalmembran auf. Es bestehen wenig Mitosefiguren.

Je nach Wachstum des bindegewebigen Stromas sehen die Gangstrukturen rundlich und regelmäßig (perikanalikuläres Fibroadenom) oder zusammengepresst und irregulär (intrakanalikuläres Fibroadenom) aus.

5. Symptome

Fibroadenome sind einzelne, gegenüber der Unterlage verschiebliche, dezent verhärtete Tumoren der Brust. Sie wachsen unter Hormoneinfluss in der Spätphase des Menstruationszyklus und während einer Schwangerschaft. Nach der Menopause zeigen die meisten Fibroadenome dementsprechend eine Regression (Verkleinerung, Kalzifikation).

Schmerzen oder anderweitige Symptome verursacht das Fibroadenom in der Regel nicht. Oft wird es zufällig bei einer Mammographie entdeckt.

Fibroadenome können in ein Zystosarkom (Phylloidtumor) und in ein Stromasarkom übergehen.

6. Diagnose

7. Differentialdiagnose

Die wichtigste Differentialdiagnose ist das Mammakarzinom. Ferner kommen mastopathische Zysten in Frage.

8. Therapie

Eine Exzision ist nicht erforderlich, wenn:

  • In der Stanzbiopsie die Diagnose eines Fibroadenoms gesichert werden kann
  • Der Befund kleiner als 3 cm ist und in der Bildgebung sonst nicht suspekt ist.

Falls eine Entfernung dennoch notwendig ist oder von der Patientin gewünscht wird, läßt sich das Fibroadenom leicht aus der restlichen Brustdrüse herausschälen (Enukleation).

Operationindikation bei:

  • > 3 cm groß, schnelles Wachstum, > 40 J, Wunsch der Patientin
Stichworte: Estradiol, Mammographie, Tumor
Fachgebiete: Gynäkologie

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21.03.2024, 09:10
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