Fascia clavipectoralis
Synonyme: tiefe Brustfaszie, Broesike-Faszie, Fascia coracoclavicularis
Englisch: clavipectoral fascia, coracoclavicular fascia
Definition
Die Fascia clavipectoralis ist die in der tiefen Brustregion unterhalb des Musculus pectoralis major gelegene Faszie. Sie umgibt den Musculus pectoralis minor und den Musculus subclavius.
Anatomie
Kranial ist die Fascia clavipectoralis mit der Clavicula, lateral mit dem Processus coracoideus der Scapula verbunden. Als kräftige Faszie überdeckt sie kranial vom Musculus pectoralis minor die Vena subclavia. Venenwand und Faszie sind miteinander verwachsen, so dass der Muskelzug über die Faszie das Lumen der Vene weitet.
Lateral steht die Fascia clavipectoralis mit der Fascia pectoralis in Verbindung. Der Musculus pectoralis major liegt der Fascia clavipectoralis - getrennt durch eine verschiebliche Schicht - gleitend auf. Medial ist sie mit der ersten Rippe verbunden. Kaudal geht die Fascia clavipectoralis in die Fascia axillaris über. Verbindende Faserzüge werden auch als Ligamentum suspensorium axillae (Gerdy-Ligament) bezeichnet.
Durch die Fascia clavipectoralis wird die Fossa infraclavicularis (Mohrenheim-Grube) in eine oberflächliche und eine tiefe Schicht unterteilt.
Die Fascia clavipectoralis wird von folgenden anatomischen Strukturen durchbohrt:
- Vena cephalica
- Arteria thoracoacromialis mit ihren Ästen und der zugehörigen Vene
- Nervus pectoralis lateralis
- Nervus pectoralis medialis
Klinik
Beim Einbringen eines zentralvenösen Katheters (ZVK) in die Vena subclavia besteht die Gefahr der Aspiration von Luft in den Blutkreislauf. Das ist darauf zurückzuführen, dass durch die Verwachsung der Vene mit der Fascia clavipectoralis das Gefäßlumen nicht kollabieren kann. In der Diastole des Herzens wird dann bei einer Verletzung des Gefäßes Luft wie durch einen Schnorchel angesaugt.