Erythroplakie
Englisch: erythroplakia
Definition
Die Erythroplakie ist eine rötliche, nicht abwischbare, fleckförmige Schleimhautveränderung, die eine glatte, samtartige oder erosiv veränderte Oberfläche hat.
Abgrenzung
"Erythroplakie" ist im Gegensatz zum Begriff "Erythroplasie" zunächst eine rein klinische Beschreibung, die nichts über die Dignität und Ätiologie der Läsion aussagt. Sie ist das rötliche Pendant zur Leukoplakie. Weist die Läsion weißliche und rötliche Anteile auf, spricht man von einer Erythroleukoplakie.
Epidemiologie
Ätiologie
Die Risikofaktoren für das Entstehen einer Erythroplakie ähneln vermutlich denen einer oralen Leukoplakie. Tabak- und Alkoholkonsum spielen dabei eine wichtige Rolle.[2]
Morphologie
Erythroplakien sind häufig am weichen Gaumen, Mundboden oder Zungenrand lokalisiert.[3]
Diagnostik
Um eine dysplastische Veränderung oder ein frühinvasives Plattenepithelkarzinom nachzuweisen bzw. auszuschließen, ist eine Biopsie mit anschließender pathohistologischer Untersuchung erforderlich.
Histopathologie
Histopathologisch zeigt eine Erythroplakie in den meisten Fällen (etwa 90 %) Anzeichen eines invasiven Karzinoms, eines Carcinoma in situ oder dysplastische Veränderungen.[2]
Differentialdiagnosen
Differentialdiagnostisch kommen u.a. folgende Veränderungen in Betracht:
- Präkanzerosen
- Lupus erythematodes
- Schleimhautpemphigus
- Pigmentierte Tumore (Hämangiom, Teleangiektasie, Kaposi-Sarkom)
- Infektion (erythematöse Candidiasis, Tuberkulose)
- atrophischer Lichen planus
- Prothesenstomatitis
Literatur
- Curriculum - Spezielle Pathologie für Zahnmediziner, H. Ebhardt, P. A. Reicher & A. M. Schmidt-Westhausen, 2. Auflage, 2018
- Höfler et al. Lehrbuch Pathologie, 7. Auflage 2024
Quellen
- ↑ van der Waal, Potentially malignant disorders of the oral and oropharyngeal mucosa; present concepts of management, Oral Oncology, 2010
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Öhman et al., Oral erythroplakia and oral erythroplakia-like oral squamous cell carcinoma – what's the difference?, BMC Oral Healt, 2023
- ↑ Uniklinik Düsseldorf – Mundschleimhauterkrankungen, abgerufen am 25.11.2024