Dysfunktionelle uterine Blutung
Synonyme: funktionelle Uterusblutung, dysfunktionelle Uterusblutung
Definition
Eine dysfunktionelle uterine Blutung, kurz DUB, ist eine unregelmäßige, meist zu starke Menstruationsblutung, für die sich keine organische Ursache finden lässt. Es handelt sich daher um eine Ausschlussdiagnose. Die DUB gehört zu den Zyklusstörungen.
Hintergrund
Definition und Abgrenzung der dysfunktionellen uterinen Blutung sind uneinheitlich. Es handelt sich um einen Sammelbegriff, der alle Zyklusstörungen umfasst, die sich anders nicht klar zuordnen lassen. Die FIGO empfiehlt seit 2011, den Begriff zu verlassen. Stattdessen schlägt sie die Zuordnung zu einer der folgenden Kategorien der PALM-COEIN-Klassifikation vor: AUB-C, AUB-E oder AUB-O.[1] Aufgrund ihrer Dehnbarkeit ist die Diagnose "DUB" im klinischen Alltag jedoch nach wie vor verbreitet.
Ätiologie
Bei der DUB unterscheidet man Blutungen bei ovulatorischen und anovulatorischem Zyklus.
Eine anovulatorische DUB ist meist endokrin oder pharmakologisch bedingt. Häufigste endokrine Ursache ist die ausbleibende Bildung des Gelbkörpers. Dadurch kommt es nicht zu einer normalen zyklischen Progesteronbildung, sodass die Proliferation des Endometriums weiter durch Östrogen stimuliert wird, bis es zu einer Durchbruchblutung kommt. Besteht dieser Zustand über einen längeren Zeitraum, ist eine Endometriumhyperplasie möglich.
Die ovulatorische DUB kann auf einer lokalen Störung der Hämostase, einer verlängerten Progesteronsekretion oder einem zu geringen Östrogenspiegel beruhen.
Diagnostik
Die Diagnostik umfasst u.a. eine Zyklusanamnese, eine gynäkologische Untersuchung sowie Bildgebung, Laboruntersuchungen und ggf. eine Hysteroskopie.
siehe Hauptartikel: Zyklusstörung
Therapie
Konservative Therapie
Die dysfunktionelle uterine Blutung wird in der Regel konservativ therapiert. Dabei können unter anderem folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Nicht-hormonelle Therapie
- Hormonelle Therapie
In besonderen Fällen kommen auch Danazol oder GnRH-Analoga in Frage.
Chirurgische Therapie
Blutungen, die sich durch konservative Maßnahmen nicht kontrollieren lassen, werden operativ therapiert.
- Endometriumablation: Abtragung des Gebärmutterschleimhaut durch mechanische Instrumente, Laser oder thermische Verfahren. Weniger invasiv als Hysterektomie.
- Hysterektomie: Chirurgische Entfernung des Uterus. Ultima ratio bei Versagen anderer Verfahren.
Quellen
- ↑ Malcolm G Munro et al.: FIGO classification system (PALM-COEIN) for causes of abnormal uterine bleeding in nongravid women of reproductive age Int J Gynaecol Obstet. 2011 Apr;113(1):3-13.
um diese Funktion zu nutzen.