Endometriumhyperplasie
Englisch: endometrial hyperplasia
Definition
Unter einer Endometriumhyperplasie versteht man eine umschriebene oder generalisierte Volumenzunahme (Hyperplasie) der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium).
Pathophysiologie
Die Endometriumhyperplasie ist die Folge einer anhaltenden Stimulation der Gebärmutterschleimhaut durch Östrogene bei fehlender simultaner Stimulation durch Gestagene. Dadurch unterbleibt die sekretorische Umwandlung der Gebärmutterschleimhaut.
Ursachen
Eine Endometriumhyperplasie ensteht durch Erkrankungen, die mit einer pathologisch erhöhten Östrogenproduktion einhergehen, zum Beispiel bei:
- Follikelpersistenz
- PCO-Syndrom
- Östrogen-produzierenden Tumoren (Granulosazelltumor, Thekazelltumor)
- Langzeit-Östrogentherapie ohne kompensatorische Gestagengabe
- Erhöhte Aromatase-Aktivität im Fettgewebe adipöser Frauen
Klassifikation
Einfache Hyperplasie | Vermehrung von Drüsen und Stroma (50:50) Risiko für invasives-Ca: 1% |
Komplexe Hyperplasie | Vermehrung von Drüsen überwiegt Risiko für invasives-Ca: 3% |
Atypische Hyperplasie | Komplexe Hyperplasie mit zellulären Atypien Risiko für invasives-Ca: bis 30% |
Symptome
Meist abnorme Blutungen
Therapie
- Bei Hyperplasie ohne Atypien: hochdosierte Gestagene
- Bei Hyperplasie mit Atypie: Hysterektomie
Fachgebiete:
Gynäkologie
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