Doxifluridin
Synonyme: Furtulon, 5-DFUR
Englisch: doxyfluridine
Definition
Doxifluridin ist ein zytostatisch wirksamer Arzneistoff aus der Klasse der Nukleosidanaloga, der vor allem zur Chemotherapie des Nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms eingesetzt wird.
Chemie
Doxifluridin enthält einen Benzolring, der über ein Stickstoffatom mit einer Ribose verbunden ist. Es handelt sich folglich um eine zuckerhaltige Kohlenwasserstoffverbindung. Strukturell gesehen ist der Arzneistoff ein Nukleosidanalogon des RNA-Bestandteiles Uridin. Die chemische Bezeichnung des Moleküls lautet 5′-Desoxy-5-fluoruridin. Die Summenformel des Wirkstoffes ist:
- C9H11FN2O5
Wirkungsmechanismus
Doxifluridin bzw. seine Metaboliten werden anstelle von Uridin in die RNA von Zellen mit hoher Mitoserate (v. a. Krebszellen) eingebaut. Folge ist eine fehlerhafte Translation der RNA in Aminosäuresequenzen. Sämtliche, für den Zellstoffwechsel notwendige Verbindungen können nicht zur Verfügung gestellt werden, was den Tod der Zelle zur Folge hat.
Pharmakokinetik
Nach Aufnahme in den Organismus erfolgt die Metabolisierung in die wirksamen Abbauprodukte 5,6-Dihydrofluoruracil und 5-Fluoruracil.
Indikationen
Das Zytostatikum wird gegen eine Reihe maligner Erkrankungen eingesetzt. Hauptindikation ist das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom.
Nebenwirkungen
Doxifluridin wird als Wirkstoff gegen Krebserkrankungen eingesetzt, besitzt aber selber eine kanzerogene Wirkung. Auch können durch das Arzneimittel hervorgerufene DNA-Schäden weitervererbt werden. Des Weiteren besitzt die Verbindung eine teratogene Wirkung, was eine Anwendung in der Schwangerschaft ausschließt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen:
- Mutationen
- Erbrechen
- Übelkeit
- Durchfall
- Appetitlosigkeit
- Anämie
- Schleimhautschäden bzw. -reizungen
Kontraindikationen
Kontraindiziert ist Doxifluridin bei bekannter Unverträglichkeit, sowie bei Schwangerschaft und Stillzeit.
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