Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin
Definition
Die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin, kurz DGKM, ist eine medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft, die sich mit der interdisziplinären Förderung von Forschung, Aus- und Weiterbildung sowie der Weiterentwicklung der klinischen und präklinischen Katastrophenmedizin beschäftigt.
Hintergrund
Die DGKM wurde 1980 gegründet und hat ihren Sitz in Kirchseeon. Als Fachgesellschaft der Katastrophenmedizin vertritt sie das Fachgebiet sowohl national als auch international in verschiedenen Netzwerken für Katastrophen- und Notfallmedizin.
Sie arbeitet eng zusammen mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK), der Deutschen Gesellschaft für Notfallmedizin (DGINA), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI).
Die Fachgesellschaft vereint Ärzte verschiedenster Fachdisziplinen, Mitarbeiter aus Rettungsdienst/Katastrophenschutz und der Gefahrenabwehr, Rettungs- und Sicherheitsingenieure, Wissenschaftler sowie Studierende verschiedenster Studiengänge.
Das Ziel der Gesellschaft ist es, die medizinische Versorgung in Katastrophensituationen zu verbessern, resiliente Strukturen im Gesundheitswesen aufzubauen und das Fach Katastrophenmedizin wissenschaftlich, politisch und organisatorisch zu etablieren. Das Arbeitsfeld umfasst Themen wie Triage, Ressourcenallokation, Krankenhausalarm- und -einsatzplanung (KAEP), Einsatzführung, CBRN-Schutz, psychosoziale Notfallversorgung und internationale humanitäre Hilfseinsätze.
Aufgaben
- Förderung von Forschung und wissenschaftlicher Arbeit im Bereich Katastrophen- und Notfallmedizin
- Organisation von Jahrestagungen, Symposien, Workshops und Fortbildungsveranstaltungen
- Entwicklung, Harmonisierung und Weiterentwicklung von Aus-, Fort- und Weiterbildungsstrukturen in der Katastrophenmedizin
- Erarbeitung und Unterstützung medizinischer Standards, Empfehlungen und Positionspapiere
- Qualitätssicherung im medizinischen Bevölkerungsschutz, etwa durch Evaluationen, Registerprojekte oder strukturierte Einsatzanalysen
- Unterstützung von Behörden und Organisationen durch fachliche Beratung in Fragen des Krisenmanagements, der medizinischen Einsatzplanung und der Resilienz kritischer Gesundheitsinfrastrukturen
- Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, z. B. durch Preise, Stipendien oder Projektförderungen
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit medizinischen Fachgesellschaften, BOS, Kliniken, NGOs und internationalen Institutionen zur Etablierung verbindlicher Standards im Katastrophenschutz
Leitlinien
Die GTÜM beteiligt sich aktiv an der Entwicklung evidenzbasierter Leitlinien und Empfehlungen, insbesondere in Kooperation mit der AWMF und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI).
Schwerpunkt sind u. a.:
- Katastrophenmedizinische prähospitale Behandlungsleitlinien
- Versorgung von Betroffenen während eines Massenanfall von Verletzten (MANV)