Katastrophenmedizin
Definition
Die Katastrophenmedizin ist ein Teilgebiet der Medizin, das sich mit der medizinischen Versorgung im Falle einer Katastrophe oder einer Großschadenslage, z.B. eines Massenanfalls von Verletzen (MANV), beschäftigt.
Hintergrund
Bei der Katastrophenmedizin tritt die Individualversorgung einzelner Erkrankter zunächst zugunsten der Triage in den Hintergrund. Unter diesem Begriff versteht man die Ersteinschätzung der Situation mit anschließender Rückmeldung und Nachforderung von Rettungsmitteln. Das Ziel dieser Triage ist es, sämtliche Patienten zu erfassen und gemäß der Schwere ihrer Erkrankung oder Verletzung in unterschiedliche Gruppen einzuteilen.
Der leitende Notarzt (LNA) und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst (ORGl) bilden in Deutschland im Katastrophenfall die medizinische Einsatzleitung. Bis zu ihrem Eintreffen wird eine vorläufige Einsatzleitung durch den ersteintreffenden Notarzt und den Rettungsdienst gebildet. Ihre Hauptaufgabe besteht im frühzeitigen Erkennen der Großschadenslage und der Meldung des Bedarfs an weiteren Rettungsmitteln an die Leitstelle bzw. die eintreffende Einsatzleitung. Ferner beteiligt sind die Einsatzleitungen von Feuerwehr, Polizei oder auch Katastrophenschutz.
Neben dem Rettungsdienst können im Katastrophen- oder Großschadensfall auch niedergelassene Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen unterstützend zur Hilfeleistung herangezogen werden. Das genaue Vorgehen in einem solchen Fall ist auf Landesebene im Rettungsdienst- bzw. Katastrophenschutzgesetz geregelt.
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