DNA-Addukt
Definition
Hintergrund
DNA-Addukte entstehen durch den Kontakt der DNA mit Mutagenen wie z.B. Alkylanzien. Diese führen zu einer Veränderung einzelner Nukleotide, die normalerweise durch zelluläre DNA-Reparaturmechanismen erkannt und größtenteils korrigiert werden. Kommt es jedoch zu Fehlern bei der Reparatur, insbesondere von Protoonkogenen oder Tumorsuppressorgenen, kann dies die Tumorentstehung begünstigen.
Ein typisches Beispiel sind DNA-Addukte, die durch Alkylierung an der O6-Position von Guanin oder den O2- und O4-Positionen von Thymin entstehen. Diese können Mutationen wie CG → AT, AT → GC oder AT → TA verursachen.
Mutagene
Typische Mutagene, die DNA-Addukte hervorrufen können, sind unter anderem:
- Safrol
- Benzpyrendiolepoxid
- Acetaldehyd
- Formaldehyd
- Vinylchlorid
- Ethylenoxid
- Peroxide von Lipiden und deren Reaktionsprodukte
Nachweis
DNA-Addukte können mit verschiedenen Methoden nachgewiesen werden, darunter:
- P-Postlabeling
- Immunoassay/Immunhistochemie
- Gaschromatographie/Massenspektrometrie (GC/MS)
- Flüssigkeitschromatographie/Massenspektrometrie (LC/MS)
Die Anzahl der DNA-Addukte in einer Zelle dient als Biomarker für die Exposition gegenüber potentiell karzinogenen Substanzen.
Quelle
- Hwa et al. DNA adducts: Formation, biological effects, and new biospecimens for mass spectrometric measurements in humans. Mass Spectrom Rev. 39(1-2):55-82. 2020