Ethylenoxid
Synonyme: Oxiran, 1,2-Epoxyethan, Dimethylenoxid, Oxacyclopropan
Englisch: ethylene oxide, oxirane, dimethylene oxide, 1,2-Epoxyethane
Definition
Chemie
Die Summenformel lautet C2H4O. Der Schmelzpunkt von Ethylenoxid liegt bei −112,55 °C, der Siedepunkt bei 10,5 °C. Das Gas ist hochentzündlich und bildet mit Luft explosionsfähige Gemische.
Verwendung
Ethylenoxid ist ein wichtiges Zwischenprodukt für die Herstellung zahlreicher Industriechemikalien. Es wird zudem für die Herstellung von Losten verwendet. Da Ethylenoxid Bakterien, Viren und Pilze abtötet, wird es in einigen Ländern zum Teil als Begasungsmittel in der Landwirtschaft eingesetzt.
In der Medizin wird Ethylenoxid zur Sterilisation von medizinischen Geräten, Vorrichtungen und Instrumenten verwendet. Bei diesem Verfahren werden die Produkte in einer abgedichteten Vakuumkammer dem Gas ausgesetzt. Vorteile sind die niedrige Sterilisationstemperatur (ca. 30–60 °C), wodurch hitzeempfindliche Materialien geschont werden und die Penetration durch mehrere Verpackungsschichten gewährleistet ist.
Toxikologie
Ethylenoxid ist ein Klastogen, es wirkt mutagen und karzinogen. Symptome einer akuten Intoxikation sind Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit bzw. Erbrechen.
Rechtliches
In Deutschland ist der Einsatz von EO als Pflanzenschutzmittel durch die Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung seit 1981 verboten. In der EU ist es als Biozid seit 2011 verboten.
Quelle
- Steris - Behandlung mittels Ethylenoxid, abgerufen am 10.04.2025