Cyclin D1
Synonyme: BCL1, BCL-1, CCND1, PRAD1, U21B31
Englisch: cyclin D1
Definition
Cyclin D1 ist ein regulatorisches Zellzyklusprotein, das zur Familie der Cycline (D-Typ) gehört. Es fungiert als allosterischer Aktivator von CDK4 und CDK6 und steuert den Übergang von der G1- in die S-Phase.
Genetik
Cyclin D1 wird durch das CCND1-Gen auf Chromosom 11 auf Genlokus 11q13.3 kodiert. Durch alternatives Spleißen entstehen verschiedene Varianten (z.B. Cyclin D1b).
Funktion
Cyclin D1 ist bei Wirbeltieren hoch konserviert. Es beeinflusst als regulatorische Untereinheit die Aktivität bestimmter Cyclin-abhängige Kinasen. Hier bildet es einen Komplex mit CDK4 oder CDK6, der die initiale, partielle Phosphorylierung des Retinoblastom-Proteins (pRB) vermittelt. Dadurch wird die Repression von E2F-Transkriptionsfaktoren aufgehoben und die Transkription von Genen ermöglicht, die für den Übergang von der G1- in die S-Phase notwendig sind.
Klinik
In Tumorzellen ist Cyclin D1 häufig überexprimiert, was zu einer Dysregulation der CDK-Aktivität, einer Verkürzung der G1-Phase und einer beschleunigten Zellproliferation führt. Beispiele sind Mammakarzinome, Ösophaguskarzinome und Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereichs sowie das Mantelzelllymphom. Entsprechend werden CDK-Inhibitoren wie Palbociclib, Ribociclib oder Abemaciclib in der onkologischen Therapie eingesetzt.
Quellen
- GeneCards – CCND1 Gene, abgerufen am 15.05.2024
- Hwang et al. Prognostic influences of BCL1 and BCL2 expression on disease-free survival in breast cancer. Scientific Reports. 11: 11942. 2021
- Tashiro et al. Functions of cyclin D1 as an oncogene and regulation of cyclin D1 expression. Cancer Sci. 98(5):629-35. 2007