Chilaiditi-Syndrom
nach Dimítrios Chilaiditi (1883-1975), griechischer Radiologe
Synonyme: Chilaiditi-Zeichen, Chilaiditi-Situation, Interpositio coli hepato-diaphragmatica
Englisch: Chilaiditi's sign, Chilaiditi syndrome, interpositio hepatodiaphgramatica, subphrenic displacement of the colon
Definition
Das Chilaiditi-Syndrom ist eine seltene Normvariante, bei der sich die rechte Kolonflexur und das proximale Colon transversum zwischen Zwerchfell und Leber verlagern.
Nomenklatur
Der radiologische Zufallsbefund wird als "Chilaiditi-Zeichen" bezeichnet, während man bei Auftreten von assoziierten Symptomen von einem "Chialiditi-Syndrom" spricht.
Ätiologie
Die genaue Ursache des Chilaiditi-Syndroms ist unklar. Vermutet wird eine angeborene Fehllage von Darmanteilen z.B. bei Fehlen von mesenterialen Haltebändern. Es tritt bevorzugt bei Männern mit besonders langem und hypermobilem Darm (Dolichokolie) auf. Weiterhin kann es auch selten bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen, Emphysemen, Leberzirrhose und Aszites beobachtet werden.
Seltener können auch weitere Dickdarm- sowie Dünndarmanteile verlagert sein.
Symptome
Meist sind die Patienten symptomfrei, leichte Beschwerden wie Obstipation oder Blähungen können auftreten. Durch interponierte Darmabschnitte oder durch Torsion um die Längsachse des Mesenteriums können sich Schmerzen und sehr selten schwerwiegende Komplikationen, z.B. ein Ileus, entwickeln.
Diagnose
Die anatomische Variante wird meist als Zufallsbefund bei gesunden Patienten entdeckt. Im Röntgen-Thorax sind die luftgefüllten Darmanteile zwischen Leber und Zwerchfell erkennbar.
Differentialdiagnose
Pneumoperitoneum z.B. bei Darmperforation
um diese Funktion zu nutzen.