Chalazion
Synonym: Hagelkorn
Definition
Ein Chalazion ist eine langsam zunehmende, normalerweise schmerzlose Auftreibung des Lidrandes, die auf dem Boden einer chronischen Entzündung der Meibom- oder Zeis-Drüsen entsteht.
Einteilung
- Tiefes Chalazion: Geht von einer Meibom-Drüse aus.
- Oberflächliches Chalazion: Geht von einer Zeis-Drüse aus.
Pathogenese
Ein Chalazion bildet sich durch Verschluss des Ausführungsgangs einer Meibom- oder Zeis-Drüse - häufig als Folge eines Hordeolums. Infolge des mangelnden Sekretabflusses kommt es zu einer granulomatösen Entzündung mit Infiltration von Fibroblasten, Lymphozyten und Plasmazellen.
Ein Chalazion tritt vermehrt bei Seborrhö, Rosazea oder in Verbindung mit einer Neoplasie des Lidrandes auf.
Klinik
Das Chalazion tritt häufiger am unteren Lidrand auf. Es imponiert als derbe knotige, kaum gerötete Schwellung, die nicht druckdolent ist. Es kommt zu keinem Visusverlust.
Diagnostik
Die Diagnose wird anhand der Anamnese und einer Inspektion des Auges gestellt.
Differentialdiagnosen
Das Chalazion muss von einem Hordeolum unterschieden werden. Ein Hordeolum geht mit typischen Entzündungszeichen wie Schmerzen und Rötung einher. Bei ausbleibender spontaner Rückbildung muss durch die knotige Schwellung auch an ein Meibom-Karzinom gedacht werden. Dann sollte eine Resektion mit anschließender histologischer Differentialdiagnostik erfolgen.
Therapie
Ein Chalazion heilt in vielen Fällen spontan ab, weshalb zunächst zugewartet wird. Die konservative Therapie mit Anwendung warmer Kompressen führt in mehr als 50 % der Fälle zur Abheilung. Bei einer Sekundärinfektion können lokale Antibiotika eingesetzt werden.
Ein Chalazion, das sich unter konservativer Behandlung nicht zurückbildet, kann durch lokale Injektion von Glukokortikoiden (z.B. Triamcinolon) behandelt oder kann operativ entfernt werden.
Literatur
- Pschyrembel - Chalazion, abgerufen am 25.01.2023