Cavum uteri
von lateinisch: cavum - hohl; uterus - Gebärmutter
Synonym: Cavitas uteri, Gebärmutterhöhle
Definition
Das Cavum uteri ist das innere, mit Schleimhaut ausgekleidete Lumen der Gebärmutter (Uterus).
Anatomie
Man unterscheidet, entsprechend der großen anatomischen Anteile der Gebärmutter zwei Abschnitte des Cavum uteri:
- Höhle des Gebärmutterkörpers (Corpus uteri): Ein Dreieck dessen Eckpunkte oben durch die Mündungen der beiden Eileiter und kaudal durch den inneren Muttermund gebildet werden.
- Gebärmutterhalskanal (Canalis cervicis uteri, auch Cervix uteri): Mündet mit der Portio am äußeren Muttermund, ist ca. 2 bis 3 cm lang
Das Cavum uteri hat damit drei Öffnungen, eine zur Vagina hin, zwei zum Bauchraum hin.
Histologie
Die Gebärmutterhöhle ist rundherum durch Drüsenschleimhaut (Endometrium) ausgekleidet. Diese innerste Schicht spielt eine besondere Rolle im Zyklus der Frau (siehe Funktion). Folgt man dem histologischen Aufbau, stößt man auf weitere, funktionell wichtige Gewebeschichten. Von innen nach außen handelt es sich um:
Endometrium (Tunica mucosa)
- einschichtig hochprismatisches Epithel mit Uterusdrüsen
- Lamina propria mucosae mit
- Stratum functionale, unterliegt zyklischen Veränderungen
- Stratum basale, Grenze zum Myometrium
Myometrium (Tunica muscularis)
In Spiralen angeordnete Muskelschicht
- äußere Muskelschicht
- Stratum vasculosum, gefäßreiche Bindegewebsschicht
- innere Muskelschicht
Perimetrium (Tunica serosa)
Äußerer Peritonealüberzug mit
- Tela subserosa, als Verschiebeschicht, dort wo Peritoneum angeschnitten ist
Funktion
Menstruation
Mit Beginn der Menarche unterliegt das die Gebärmutterhöhle auskleidende Gewebe zyklischen Schwankungen, die bis zum Klimakterium andauern. Man unterscheidet in einem Zyklus 4 verschiedene Phasen. Eine dieser Phasen ist die Menstruation. In dieser Zeit wird das Stratum funktionale des Endometriums abgestoßen, während das Stratum basale erhalten bleibt. Das Cavum uteri ermöglicht so während der Menstruationsphase den Abfluss des Menstruationsbluts, ein Gemisch aus Schleimhautresten und Blut.
siehe auch: weiblicher Zyklus
Schwangerschaft
Nach einer Empfängnis (Konzeption) nistet sich das befruchtete Ei, unter normalen Umständen meist in der Hinterwand des Cavum uteri, ein (Implantation). Während der gesamten Schwangerschaft beherbergt das Cavum uteri das Ungeborene. Neben der Fruchtblase und dem darin enthaltenen Fruchtwasser, dient auch das Cavum uteri mit seinen Wandschichten dem Schutz des Embryo bzw. Fetus.
Die Gebärmutter ist durch ihren muskulären Anteil in der Lage, sich mit dem Wachstum des Kindes auf ein Maximum auszudehnen. So vergrößert sich auch das Cavum uteri entsprechend, damit der wachsende Fetus Platz hat.
Mit dem Fortschreiten einer Schwangerschaft lässt sich durch Palpation der Fundusstand des Uterus feststellen. Entsprechend der Schwangerschaftswoche kann man bereits grob festlegen, wo sich der Fundus befinden muss (Fundusstand, Symphysen-Fundus-Abstand). Dies kann jedoch von Frau zu Frau verschieden sein.
Klinik
Zur Kontrazeption kann über den Zervixkanal ein Intrauterinpessar (IUP) in das Cavum uteri eingebracht werden.
Podcast
Bildquelle
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