Carcinoembryonales Antigen
Abkürzung: CEA, KEA
Englisch: carcinoembryonic antigen
Definition
Das Carcinoembryonale Antigen, kurz CEA, ist ein Glykoprotein, das in der Onkologie zu den wichtigsten Tumormarkern und zusammen mit AFP zu den onkofetalen Antigenen zählt.
Physiologie
Funktionell handelt es sich um ein Zelladhäsionsmolekül, das normaler Bestandteil von drüsenhaltigem Gewebe (z.B. kolorektale Schleimhaut, Vaginalepithel, Foveolae des Magens) ist.
Klinische Bedeutung
Der Serumspiegel von CEA kann im Rahmen von entzündlichen oder malignen Veränderungen erhöht sein. Insbesondere im Rahmen der pathologischen Angiogenese von malignen Tumoren zeigen sich deutlich erhöhte Serumspiegel.
CEA dient nicht der primären Diagnostik. Es dient der ergänzenden Diagnostik sowie der Stadien- und Verlaufskontrolle insbesondere bei kolorektalem Karzinom und medullärem Schilddrüsenkarzinom.
Weiterhin zeigen sich erhöhte Werte bei:
- Mammakarzinom
- Bronchialkarzinom (insbesondere bei nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen)
- Magenkarzinom
- Pankreaskarzinom
- Prostatakarzinom
- Ovarialkarzinom
- Uteruskarzinom
Der Serumspiegel von CEA ist aber auch im Rahmen anderer Erkrankungen erhöht, z.B. bei Leberzirrhose, Divertikulitis, Polypen, Pankreatitis, Colitis ulcerosa oder Ulcus ventriculi sowie bei Rauchern und Alkoholikern. Auch nach einer Koloskopie kann das CEA erhöht sein.
Labormedizin
Material
Für die Untersuchung werden 1 ml Serum oder EDTA-Blut benötigt.
Referenzbereich
Der Referenzbereich liegt für erwachsene Nichtraucher unter 4,6 µg/L und für Raucher unter 6,5 µg/L.
Werte über 20 µg/L sind hochgradig verdächtig auf einen zugrundeliegenden malignen Progress. Hochpathologische Werte sind insbesondere bei großer Tumormasse oder Metastasierung zu erwarten.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 23.02.2021