CD40L
Synonyme: CD40-Ligand, CD154
Englisch: CD40 ligand, CD40L
Definition
CD40L, auch CD154 genannt, ist ein Membranprotein, das primär von TH2-Zellen exprimiert wird. Es dient als Ligand für das CD40-Protein von antigenpräsentierenden Zellen.
Vorkommen
CD40L wurde ursprünglich nur auf T-Lymphozyten nachgewiesen, kommt aber auch auf anderen Zellen vor, u.a. auf Thrombozyten, Mastzellen, Makrophagen, NK-Zellen, basophilen Granulozyten und Endothelzellen. In geringen Konzentrationen tritt es auch in gelöster Form auf.
Genetik
CD40L wird auf dem X-Chromosom an Genlokus Xq26.3 codiert.
Funktion
B-Lymphozyten
Die Bindung von CD40L an das CD40-Protein ist einer von drei Signalwegen, die für eine Aktivierung der B-Zelle nötig sind. Weitere Bedingungen sind die Bindung des MHC-Klasse-II-Komplexes der B-Zelle an den T-Zell-Rezeptor der TH2-Zelle und die Aktivierung der B-Zelle durch von der TH2-Zelle sekretiertes IL-2, IL-4, IL-5 und IL-6. Die Aktivierung der B-Zelle induziert ihre Differenzierung zu Plasmazellen und B-Gedächtniszellen. Sie führt zu einer raschen Proliferation sowie zur Sekretion und zum Klassenwechsel von Antikörpern.
Makrophagen
Für Makrophagen dient CD40L neben IFN-γ als sekundäres Signal für die Expression weiterer CD40- und TNF-Rezeptoren auf der Zelloberfläche. Dadurch steigert sich das Aktivierungsniveau der Fresszellen, das sie befähigt, phagozytierte Bakterien zu zerstören und mehr Zytokine zu produzieren.
Endothelzellen
Die Bindung von CD40L an Endothelzellen führt zu einer Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies, Chemokinen und Zytokinen sowie zur Expression von Adhäsionsmolekülen. Dadurch kommt es zu einer Entzündungsreaktion, die möglicherweise atherogen ist.
Klinik
Der CD40-Ligand im Serum ("löslicher CD40-Ligand") ist ein möglicher Biomarker für kardiovaskuläre Erkrankungen.