Betahistin
Handelsnamen: Aequamen®, Betavert®, Vasomotal® u.a.
Synonyme: Betahistini dihydrochloridum, Betahistindihydrochlorid, Betahistini mesilas PhEur, Betahistinmesilat
Englisch: betahistine
Definition
Betahistin ist ein Arzneimittel, das an Histaminrezeptoren wirkt, und zu den Antivertiginosa sowie den Antiemetika zählt.
Chemie
Wirkmechanismus
Für die Wirkung von Betahistin wird eine partiell agonistische Wirkung am H1-Rezeptor im Innenohr und eine partiell antagonistische Wirkung am H3-Rezeptor im ZNS verantwortlich gemacht. Im Ergebnis führt das Wirkprofil zu einer Vasodilatation und folglich einer gesteigerten Durchblutung im Innenohr. Dies soll sich positiv auf die Symptomatik auswirken.
Pharmakokinetik
Betahistin wird rasch resorbiert und liegt im Blut nur zu einem sehr geringen Teil an Plasmaproteine gebunden vor. Die durchschnittliche Plasmahalbwertszeit beträgt hierbei drei bis vier Stunden. Anschließend wird der Arzneistoff über den Urin ausgeschieden.
Indikationen
Die Hauptindikation für eine Behandlung mit Betahistin ist Schwindel, der auf Perfusionsstörungen im Innenohr basiert, z.B. im Rahmen eines Morbus Ménière.
Wirkung
Die Wirkung von Betahistin ist umstritten. In verschiedenen klinischen Studien lag die Wirkung nur auf Placeboniveau oder leicht darüber.[1]
Nebenwirkungen
- Hautreaktionen: Ausschlag, Rötung, Quaddelbildung
- Kopfschmerzen
- Palpitationen
- Störungen des Gastrointestinaltrakts
- Hitzegefühl
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Phäochromozytom
- Magenulkus, Duodenalulkus
- Asthma bronchiale
- Schwangerschaft, Stillzeit
Quellen
- ↑ Umstrittenes Betahistin Wirksamkeit bei akutem Schwindel und Morbus Menière auf Placebo-Niveau? DAZ online 44/2016, abgerufen am 29.3.2021