Zahnschiene
Synonyme: Aufbissschiene, Knirscherschiene
Englisch: dental splint
Definition
Zahhnschienen sind an den Zahnbogen angepasste Kunststoffauflagen, die zur Therapie diverser zahnmedizinischer Krankheitsbilder eingesetzt werden.
Hintergrund
Zahnschienen werden meist individuell nach Abformung der Gebisssituation aus Kunststoff gefertigt. Ihre Wirkung basiert auf verschiedenen Mechanismen. Die Zahnschiene verändert die Lagebeziehung von Unterkiefer und Oberkiefer, wodurch funktionell überbeanspruchtes Gewebe entlastet wird und eine Reorganisation von neuromuskulären Funktionsmustern stattfinden kann.
Indikationen
Indikationen für den Einsatz einer Zahnschiene | |
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Myopathien | |
Arthropathien |
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Okklusionsstörungen |
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Sonstiges |
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Formen
Relaxierungsschiene
Die Relaxierungsschiene, auch Äquilibrierungsschiene oder Stabilisierungsschiene genannt, ermöglicht den gleichmäßigen Kontakt aller Zähne des Gegenkiefers in zentraler Kondylenposition, sowie die Front-Eckzahnführung bei dynamischer Okklusion. Sie hat ein geringes Risikoprofil und ist als Langzeitschiene geeignet. Ihr Einsatz erfolgt insbesondere bei Myopathien, Arthropathien und Bruxismus.
Reflexschiene
Reflexschienen führen zu einem reduzierten Aufbiss für den Gegenkiefer. Risiken sind Zahnstellungsveränderungen sowie Überbelastung von Zähnen und Kiefergelenken. Sie werden kurzzeitig bei Bruxismus, Myopathien oder als Initialtherapie zur Detonisierung eingesetzt.
Positionierungsschiene
Die Positionierungsschiene dient zur Optimierung des Kondylus-Fossa-Komplexes. Sie hat ein invasives Schienendesign, das die Kieferrelation verändert und in einer definitiven Veränderung der Okklusion münden kann.
Fluoridierungsschiene
Fluoridierungsschienen dienen als Träger von Fluoridgel.