Bleaching
Synonym: Zahnaufhellung
Englisch: bleaching
Definition
Unter Bleaching versteht man ein kosmetisches Verfahren aus der Zahnmedizin, das eine künstliche Aufhellung verfärbter Zähne bewirkt. Therapieziel ist eine leuchtend weiße Farbe der Zähne – vor allem der Frontzähne.
Hintergrund
Eine gewisse Abdunkelung bzw. Verfärbung der Zähne mit den Jahren ist normal. Gründe hierfür sind v.a. der ständige Kontakt zu bestimmten Nahrungs- und Genussmitteln. Besonders Kaffee, Rotwein, Kirschen und bestimmte Teesorten verfärben die Zähne langfristig. Auch Tabakrauch sorgt für eine nachhaltige Gelbverfärbung des Zahnschmelzes. Die Farbstoffe gelangen teilweise in den Zahnschmelz und verfärben den Zahn damit von außen. Auch aus dem Zahninneren können Zahnverfärbungen auftreten. So führen das Absterben der Zahnpulpa oder bestimmte Medikamente und Krankheiten ebenfalls für eine Abdunkelung der Zähne.
Methoden
Home-Bleaching
Hierbei passt der Zahnarzt eine dem Gebiss des Patienten genau entsprechende Schiene an, die anschließend mit Bleichmitteln befüllt wird. Die Bleichmittel enthalten Carbamidperoxid, eine Mischung aus Harnstoff und Wasserstoffperoxid. Im Anschluss daran trägt der Patient diese Schiene für mindestens 6 Wochen rund 8 Stunden täglich.
Office-Bleaching
Dieses Verfahren findet komplett in der zahnärztlichen Praxis statt. Zunächst deckt der Zahnarzt das gesamte Zahnfleisch mit einer Art Spanngummituch ab, um einen Kontakt zu den aggressiven Bleichmitteln zu vermeiden. Anschließend wird der Zahnschmelz mit dem Bleichmittel bestrichen, das dann einige Minuten einwirken muss. Die Carbamidperoxid-Konzentration ist dabei deutlich höher als beim Home-Bleaching. Teilweise wird das Einwirken durch die Bestrahlung mit Laser oder Polymerisationslampe unterstützt.
Walking-Bleach-Technik
Die Methode ist bei wurzelgefüllten Zähnen besonders angezeigt. Der Zahnarzt eröffnet den zu behandelnden Zahn und befüllt dessen Inneres mit Bleichmittel. Es dauert hierbei einige Tage, bis die von Innen heraus kommende Wirkung erzielt ist. Bis dahin wird der Zahn provisorisch verschlossen.
Aufhellende Zahnpasta
Um hier überhaupt irgendeinen Effekt erzielen zu können, muss die Zahnpasta täglich über Monate hinweg verwendet werden. Der Effekt ist oft unbefriedigend. Oft schaden die meist abrasiven Zahnpasten den Zähnen mehr, als sie ihnen nutzen.
Nebenwirkungen
Bleichmittel denaturieren und oxidieren die Proteinbestandteile der Schmelzmatrix, insbesondere Matrixproteine wie Amelogenin, Enamelin und Tuftelin. Dadurch werden sie abgebaut, depolymerisiert oder aus der Matrix herausgelöst, was die Porosität und Oberflächenrauigkeit des Zahnschmelzes erhöht. Es kommt zu einer Demineralisierung und Strukturschwächung des Zahnschmelzes.
Mögliche Nebenwirkungen sind:
- reversible Hypersensitivität der behandelten Zähne
- Irritationen von Gingiva und Schleimhaut bei Gelkontakt (Gingivitis)
- Verfärbungen und Fleckenbildung an den Zähnen
Bei der kontrollierten Anwendung von Konzentrationen bis 16 % über mehrere Wochen wurden keine signifikanten strukturellen Schäden beobachtet.
Bei unsachgemäßer Anwendung oder hohen Konzentrationen kann es zu einer Beeinträchtigung von Restaurationsmaterialien (Komposite, Amalgam) kommen, z.B. zu einer erhöhten Freisetzung von Quecksilber aus Amalgam, oder einer verringerten Haftung von Adhäsiven.
Nachhaltigkeit
In der Regel hält eine professionell vom Zahnarzt durchgeführtes Bleaching einige Jahre. Der Erfolg ist abhängig von der individuellen Mundhygiene.