Fluoridierungsschiene
Definition
Die Fluoridierungsschiene ist eine individuell angefertigte Zahnschiene. Sie dient als Träger für Fluoridgel und wird auf dem oberen und unteren Zahnbogen getragen.
Hintergrund
Fluoridierungsschienen werden im zahntechnischen Labor individuell an das Gebiss des Patienten angepasst und bestehen i.d.R. aus Kunststoff. Die Schienen müssen Gel befüllbar sein und sollten etwa 3 mm über den Gingivalrand hinausragen.
Funktion
Das enthaltene Fluorid bildet eine oberflächliche Kalziumfluorid-Deckschicht auf dem Zahnschmelz und führt zur Bildung von Fluorapatit. Dadurch wird der Zahnschmelz gestärkt und das Kariesrisiko vermindert.
Anwendungsgebiete
Die Fluoridierungsschiene wird insbesondere bei Patienten mit erhöhtem Kariesrisiko empfohlen und kommt sowohl zur Prophylaxe als auch zur Nachsorge zum Einsatz. Zur Risikogruppe gehören u.a. Personen mit gestörtem Speichelfluss (z.B. Xerostomie) oder -zusammensetzung. Darüber hinaus können Fluoridierungsschienen als begleitende Therapiemaßnahme bei Bulimie verwendet werden. Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz zur Stärkung der Zähne während einer Strahlen- und/oder Chemotherapie im Kopf- und Halsbereich.
Quellen
- Bornstein et al. Konzepte zur Prophylaxe und Therapie strahlungsbedingter Nebenwirkungen. Schweiz Monatsschr Zahnmed. 111(8): 963-970. 2001
- Schultze-Lohölter – Fluoridierungsschienen – Intensivprophylaxe bei erhöhtem Kariesrisiko, abgerufen am 14.03.2024