Atazanavir
Handelsnamen: Reyataz u.a.
Definition
Atazanavir ist ein Proteaseinhibitor, der in der Therapie von HIV-Infektionen eingesetzt wird.
Indikationen
Im Rahmen einer HAART (highly active antiretroviral therapy) wird Atazanavir zur Behandlung einer HIV-Infektion bei Erwachsenen verabreicht.
Allgemeines
Der Großteil des Wirkstoffes ist im Blut an Proteine gebunden. Atazanavir wird über das Cytochrom-System hepatisch abgebaut. Eine zusätzliche Einnahme eines weiteren HIV-Proteaseinhibitors verlangsamt den Abbau von Atazanavir in der Leber, so dass dieses länger wirken kann. Die Halbwertszeit beträgt ungefähr sieben Stunden. Eine Kombination mit nukleosidischen Reverse-Transkriptaseinhibitoren (NRTI) ist möglich.
Wirkmechanismus
Atazanavir bindet an die virale HIV-Protease, die für die Reproduktion des Virus essenziell ist. Wird auf diese Weise das virale Enzym gehemmt, kann eine Vermehrung nicht mehr erfolgen, wodurch die Viruslast abnimmt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Bilirubinanstieg, Ikterus
- Gastrointestinale Störungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Diarrhoe
- erhöhte Cholesterinwerte, Hyperlipidämie, Lipodystrophie
Kontraindikationen
Eine gleichzeitige Einnahme von Midazolam, Pimozid, Stavudin, Efavirenz, Didanosin oder Clarithromycin ist aufgrund der Interaktion mit dem Cytochrom P450-System und damit einhergehender veränderter Plasmaspiegel von Atazanavir kontraindiziert.
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