Asfarviridae
Akronym für: African swine fever and related viruses
Definition
Bei der Familie der Asfarviridae oder Asfarviren handelt es sich um doppelsträngige DNA-Viren der Baltimore-Gruppe 1. Sie zählen zu den Arboviren und werden als einzige DNA-Viren durch Gliederfüßler übertragen. Zu den Asfarviren gehören die Gattungen Asfivirus (befällt Schweine) und Faustovirus (befällt Amöben), wobei das Asfivirus der Erreger der Afrikanischen Schweinepest ist.
Aufbau
Asfarviren sind behüllte dsDNA-Viren mit einem Durchmesser von 175-215 nm. Die Länge des Genoms beträgt 170 kb und 190 kb, wobei die Endsequenzen komplementär sind. Im Falle des Asfivirus hat das Genom mindestens 150 Gene und weist Ähnlichkeiten mit dem der Pockenviren und Mimiviren auf.
Vermehrungszyklus
Die Viren werden durch rezeptorvermittelte Endozytose aufgenommen und entlassen ihr Genom ins Zytoplasma. Nach Integration in die Wirts-DNA beginnt - etwa 6 Stunden nach Infektion - die Transkription zunächst früher, danach später viraler Gene. Die Assemblierung der Komponenten findet in Zisternen des Endoplasmatischen Retikulums statt. Die neu gebildeten Virionen verlassen die Zelle durch Knospung, also unter Mitnahme eines Teils der Zellmembran.
Pathogenität
Bei Schweinen können Asfarviren, genauer gesagt das Asfarivirus, die Afrikanische Schweinepest auslösen. Hierbei handelt es sich um eine Fiebererkrankung, die je nach Verlauf eine extrem hohe (akute, perakute Form) oder geringere (subakute, chronische Form) Mortalitätsrate aufweist.
Übertragung
Das Erregerreservoir wird durch Buschschweine, Warzenschweine und Zecken gebildet. Diese Tiere weisen in der Regel keine Symptome auf, können das Virus jedoch durch direkten Kontakt mit Zuchtschweinen oder durch Vektoren (Zecken) übertragen.
Erkrankte Zuchtschweine verbreiten den Erreger nach Virämie durch ihre Ausscheidungen, im Gegensatz zur Europäischen Schweinepest findet jedoch keine Verbreitung durch Tröpfcheninfektion statt. Auch Lebensmittel aus dem Fleisch infizierter Tiere können das Virus übertragen.
Verbreitung
Asfarviren waren ursprünglich in Afrika endemisch, jedoch wurden seitdem auch Ausbrüche in Amerika und 2014 und 2017 auch in Europa verzeichnet. Die Afrikanische Schweinepest ist nach deutschem Recht eine anzeigepflichtige Tierseuche. Bei Verdacht kann durch das Veterinäramt die Tötung aller Tiere im betroffenen Betrieb veranlasst werden. In Österreich, der Schweiz und weiteren EU-Staaten ist die Erkrankung ebenfalls anzeigepflichtig.
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