Baltimore-Klassifikation
benannt nach dem Virologen David Baltimore
Definition
Die Baltimore-Klassifikation ist eine Möglichkeit zur Einteilung von Viren. Sie basiert auf Unterschieden in der Form des Virusgenoms.
siehe auch: Virusklassifikation
Hintergrund
Viren besitzen Nukleinsäuren in Form von DNA oder RNA. Je nachdem, ob diese einzel- oder doppelsträngig vorliegt und anhand ihrer Polarität, werden sieben Gruppen unterschieden.
Die Baltimore-Klassifikation wird heute zunehmend durch die Taxonomie des ICTV verdrängt.
siehe auch: Virus-Taxonomie
Klassifikation
- Gruppe I: dsDNA-Viren (doppelsträngige DNA)
- Beispiele: Adenoviren, Herpesviren
- Gruppe II: ssDNA-Viren (einzelsträngige DNA)
- Beispiel: Parvoviren
- Gruppe III: dsRNA-Viren (doppelsträngige RNA)
- Beispiel: Reoviren
- Gruppe IV: (+)ssRNA-Viren (positive einzelsträngige RNA)
- Beispiele: Coronaviren, Flaviviren
- Gruppe V: (-)ssRNA-Viren (negative einzelsträngige RNA)
- Beispiele: Orthomyxoviren, Ebolavirus
- Gruppe VI: ssRNA-RT-Viren (RNA mit DNA-Zwischenstadium)
- Beispiele: HIV-1, Humanes T-lymphotropes Virus 1
- Gruppe VII: dsDNA-RT-Viren (DNA mit RNA-Zwischenstadium)
- Beispiel: Hepatitis-B-Virus
Fachgebiete:
Virologie
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