Archaea
von altgriechisch ἀρχαῖος - uralt und βακτήριον - Stäbchen
Synonyme: Archaebakterien, Archaeen, Archaeon
Definition
Archaea sind einzellige Lebewesen. Sie besitzen keinen Zellkern und gehören wie die Eubakterien zu den Prokaryoten. Sie bilden neben den Eubakterien und den Eukaryoten die 3. Domäne der Lebewesen. Archaea werden zudem zu den Extremophilen gezählt.
Unterscheidung zu Eubakterien
Archaea besitzen im Vergleich zu Eubakterien andersartige Zellkomponenten und Moleküle, worüber sie unterschieden werden können. Dazu gehören:
- die Zellwand: Archaeen besitzen kein Murein, ihre Glykoproteine und Proteine sind anders zusammengesetzt.
- Coenzyme
- ribosomale RNA
- RNA-Polymerase
- Translationssysteme
- Aufbau der Membranlipide
Systematik
Zu den fünf Abteilungen der Archaea zählen:
- Crenarchaeota
- Nanoarchaeota
- Korarchaeota
- Euryarchaeota
- Thaumarchaeota
Stoffwechsel
Archaea können sich in extremen Umgebungen aufhalten. Man unterscheidet daher Archeen, die an folgende Biotope angepasst sind:
- Hyperthermophile Archaeen: Umgebungen über 80 °C, Beispiel: Vulkane
- Azidophile Archaeen: sehr niedrige pH-Werte, Beispiel: Schlammlöcher
- Alkaliphile Archaeen: sehr hohe pH-Werte
- Halophile Archaeen: hohe Salzkonzentrationen, Beispiel: Salzseen
- Methanophile Archaeen: anoxische Bedingungen, Beispiel: Faulschlamm
- Barophile Archaeen: hohe Drücke
Besiedlung des Menschen
Archaeen finden sich auch im Menschen wieder. Hier können sie in der Vagina, im Bauchnabel, im Mund und im Darm nachgewiesen werden. Besonders häufig ist Methanobrevibacter smithii vertreten, das im Darm beispielsweise Abfallprodukte der restlichen Bakterien aufnimmt und daraus Methan produziert.
Nach aktuellen Stand sind keine Arten der Archaeen bekannt, die pathogen sind.