Extremophile
von lateinisch: extremum - das Äußerste und von griechisch: philia - Freundschaft
Englisch: extremophile
Definition
Extremophile sind Organismen, die sich in extremen Biotopen aufhalten können. Es handelt sich meist um Mikroorganismen, die physiologisch und morphologisch perfekt an diese Standorte angepasst sind, jedoch nicht auf sie beschränkt sind. Organismen, die nicht extremophil sind, werden mesophil genannt.
Einteilung
Je nach Art des Umweltfaktors, an den ein Organismus besonders gut angepasst ist, findet eine weitere Einteilung statt:
- Thermophile können hohe Temperaturen aushalten
- Psychrophile präferieren niedrige Temperaturen
- Acidophile bevorzugen niedrige pH-Werte
- Alkaliphile bevorzugen hohe pH-Werte
- Halophile sind an hohe Salzkonzentrationen angepasst
- Barophile halten hohe Drücke aus
- Methanophile produzieren und/oder sind gegen Methan beständig
- Radiophile sind beständig gegen hohe Strahlendosen
- Endolithe leben innerhalb von Gesteinen
- Oligotrophe leben in nährstoffarmen Gebieten
Industrielle Nutzung
Extremophile gewinnen in der industriellen Nutzung an Bedeutung. Vor allem die Biotechnologie forscht über die Nutzung der Extremophilen in verschiedenen Gebieten. Sie werden vor allem als Biokatalysatoren eingesetzt, um bei diversen Syntheseschritten behilflich sein.
Sogenannte Extremozyme werden in der Molekularbiologie eingesetzt. Die Taq-Polymerase aus dem thermophilen Organismus Thermus aquaticus wird in der PCR benutzt, da sie eine hohe Temperaturbeständigkeit aufweist.
Die Schneealgen, als kälteangepasste Organismen, sind außerdem in der Kosmetik als Antioxidans und in der Lebensmittelindustrie als Quelle für rote Farbstoffe relevant.
Eine UV-schützende Wirkung hat zudem der Organismus Halomonas elongata. Er findet daher ebenfalls in der Kosmetik Anwendung.