Amblyomma
von altgriechisch: amblys - stumpf; omma - Auge
Definition
Als Amblyomma bezeichnet man eine Zecken-Gattung innerhalb der Schildzecken (Ixodidae).
Taxonomie
- Stamm: Arthropoda
- Unterstamm: Amandibulata
- Klasse: Arachnida
- Unterklasse: Acari
- Überordnung: Parasitiformes
- Ordnung: Ixodida
- Familie: Ixodidae
- Unterfamilie: Amblyomminae
- Gattung: Amblyomma
- Unterfamilie: Amblyomminae
- Familie: Ixodidae
- Ordnung: Ixodida
- Überordnung: Parasitiformes
- Unterklasse: Acari
- Klasse: Arachnida
- Unterstamm: Amandibulata
Morphologie
Amblyomma-Arten sind mittelgroße bis große Zecken (vollgesogen bis zu 25 mm), die durch ihre besonders lang ausgebildeten Mundteile gekennzeichnet sind. Die Zecken besitzen deutliche Augen, das Chitinschild zeigt eine auffällige Zeichnung (Ornamente).
Verbreitung
Die Gattung Amblyomma besteht aus etwa 140 Arten, wovon die meisten in Afrika südlich der Sahara und in der Neuen Welt in tropischen oder subtropischen, humiden Regionen vorkommen. Ein Europa ist die Zecke nicht heimisch.
Vertreter
Die wichtigsten Vertreter der Gattung Amblyomma sind:
- Amblyomma hebraeum (bont tick): im Süden Afrikas, besonders südlich des Sambesi
- Ambylomma variegatum (tropical bont tick): östliches Zentralafrika
- Ambylomma pomposum (highland bont tick): Angola und westliches Zentralafrika
- Amblyomma americanum (lone star tick): USA, Atlantikküste bis Zentraltexas, nördlich bis Iowa
- Amblyomma marculatum (Gulf Coast tick): South Carolina bis Texas
- Amblyomma cajannense (Cayenne tick): vom südlichen Texas bis Argentinien
Entwicklung
Wirtsspektrum
Die Parasiten befallen viele verschiedene Säugetiere, Vögel und Reptilien und manchmal sogar auch Amphibien. In Afrika sowie südlich der Sahara infestieren sie bevorzugt Rinder, Schafe und Ziegen. In Südamerika ist die Zecke oftmals auch an Pferden zu finden.
Menschen werden meist von Larven und Nymphen auf Rinderweiden befallen.
Erreger
Amblyomma-Arten können als Vektoren verschiedene Krankheitserreger auf Menschen und Tiere übertragen, wie etwa Rickettsia rickettsii (Rocky-Mountains-Fleckfieber), Francisella tularensis (Tularämie), Anaplasma spp. (Anaplasmose) und Ehrlichia ruminantium (Ehrlichiose).
Klinik
Ein starker Befall führt meist zu schmerzhaften Hautläsionen, die mit Entzündungen, Nekrosen, Ulzerationen, Granulomen und Blutungen einhergehen. Es kommt zu einer starken Beeinträchtigung der Milch- und Fleischleistung und die Lederqualität wird stark vermindert. Amblyomma cajennense stellt in Südamerika eine große Plage für Pferde dar, die an den anhaltenden, umfangreichen und äußerst schmerzhaften Hautläsionen erheblich leiden.
Menschen werden bevorzugt von Nymphen befallen, die durch ihren Stich heftigen Juckreiz und Nekrosen verursachen. Es kann Monate dauern, bis die Symptome abklingen und die Stiche vollständig ausheilen.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
- Schnieder, Thomas (Herausgeber), Boch, Josef, Supperer, Rudolf (Begründer). Veterinärmedizinische Parasitologie. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey-Verlag, 2005.
- Ambylomma, Wikipedia; abgerufen am 26.05.2019
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