Amöbenenzephalitis
Synonyme: Granulomatöse Amöbenenzephalitis, GAE
Definition
Die Amöbenenzephalitis ist eine Form der Enzephalitis, die durch verschiedene Gattungen der Akanthamöben verursacht wird. Sie ist eine Verlaufsform der Acanthamöbiasis. Betroffen sind meistens immungeschwächte Personen.
Infektion
Akanthamöben konnten weltweit in Gewässern, Erde und in der Luft nachgewiesen werden. Die Infektion erfolgt meist über die Einatmung oder Kontakt (einer Wunde) mit kontaminierter Luft bzw. kontaminiertem Wasser. Im Anschluss verteilen sich die Amöben über die Blutbahn im gesamten Organismus und gelangen schließlich ins Gehirn. Die Inkubationszeit beträgt mehrere Wochen bis Monate.
Klinische Symptome
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Verwirrtheit
- Nausea (Übelkeit)
- Erbrechen
- Somnolenz (Benommenheit)
- Krampfanfälle
- Neurologische Ausfälle, z.B. Hemiparese
Diagnostik
Der Nachweis pathologischer Hirnveränderungen erfolgt per Bildgebung mit CT oder MRT.
Im Mittelpunkt der Diagnostik steht die Lumbalpunktion mit anschließender Untersuchung des Liquor. Labordiagnostisch findet man meist eine Pleozytose mit vorherschender Lymphozytose, eine niedrige Glukosekonzentration und erhöhte Proteinkonzentration.
Da die Erkrankung häufig nicht erkannt wird und letal verläuft, wird sie oft erst post mortem in Hirnbiopsien nachgewiesen.
Therapie
Die genannten Therapiehinweise basieren auf in-vitro-Studien bzw. wenigen individuellen Therapieversuchen.
Kombinationstherapie
- Amphothericin B
- Pentamidin (intravenös)
- Orales Fluconazol, Miconazol, Itraconazol, Sulfadiazin, Flucytosin oder Rifampin
Quellen
- Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobiologie, Thieme Verlag
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