Pentamidin
Definition
Pentamidin - unter dem Handelsnamen Pentacarinat bekannt - ist ein Antiprotozoikum, welches zur Bekämpfung bestimmter, durch einzellige Erreger (Protozoen) verursachte Erkrankungen eingesetzt wird.
Geschichtliches
Die Entwicklung von Pentamidin fand Anfang der 1930-er Jahre in Großbritannien statt. Es wurde für die Therapie der Schlafkrankheit entwickelt.
Anwendungsgebiete
Das Antiprotozoenmittel Pentamidin wird heutzutage gegen mehrere, durch Protozoen verursachte Krankheitsbilder eingesetzt. Die hauptsächlichen Einsatzgebiete von Pentamidin sind die Therapie der Leishmaniose und der Westafrikanischen Trypanosomiasis (Schlafkrankheit). Desweiteren ist eine Anwendung bei Infektionen mit Pneumocystis jirovecii wirksam und angezeigt. Bei Pneumocystis jirovecii handelt es sich um einen den Schlauchpilzen zugeordneten Organismus, der bei immundefizienten Patienten (HIV- Infektion im Vollstadium AIDS) teilweise schweren interstitiellen Lungenentzündungen (Pneumocystispneumonie, Abk. PCP). führen kann.
Nebenwirkungen
Pentamidin zählt zu den Arzneimitteln, die eine ganze Reihe von teils erheblichen und mitunter gefährlichen Nebenwirkungen mit sich bringen. Zu den mit deutlich über 10 % am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen zählen teils schwere Entgleisungen des Glucosestoffwechsels, die im ungünstigsten Fall einen bleibenden Diabetes mellitus verursachen können. Ebenfalls sind starke Schmerzen an der Injektionsstelle, sowie ein starker Anstieg des Kaliumspiegels im Blut (Hyperkaliämie) möglich. Des Weiteren kann es zu mitunter schweren Nierenfunktionsstörungen, starken Hautausschlägen und Beschwerden im Gastrointestinalbereich kommen. Im Extremfall ist die Ausbildung einer lebensbedrohlichen Hypotonie und eines QT-Syndroms möglich.
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