Sulfadiazin
Definition
Sulfadiazin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Sulfonamid-Antibiotika, die als gemeinsames chemisches Merkmal eine Sulfanilamid-Struktur enthalten.
Geschichte
Sulfonamide waren in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts die ersten wirksamen antibakteriellen Mittel.
Chemie
Sulfadiazin hat die Summenformel C10H10N4O2S und eine molare Masse von 250,28 g/mol.
Wirkmechanismus
Sulfadiazin hemmt die bakterielle Folsäuresynthese, indem es kompetitiv die Dihydropteroat-Synthase blockiert, die Paraaminobenzoesäure in Dihydropteroat überführt. Da Bakterien Folsäure nicht aus ihrer Umgebung aufnehmen können und vollständig auf die endogene Synthese angewiesen sind, führt diese Enzymhemmung zu einem Folsäuremangel. In der Folge sind die Synthese von DNA, RNA und Proteinen gestört, wodurch das bakterielle Wachstum unterbunden wird.
Indikation
Sulfadiazin wird in Kombination mit Pyrimethamin zur Therapie der Toxoplasmose eingesetzt.
Pharmakokinetik
Sulfadiazin wird nach oraler Aufnahme gut resorbiert. Die Halbwertszeit wird mit 8 bis 17 Stunden angegeben.
Dosierung
Sulfadiazin wird oral verabreicht. Die empfohlene Dosis beträgt 50 mg/kgKG pro Tag mit einer maximalen Tagesdosis von 4 g.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Als seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen wurden das Auftreten einer Agranulozytose und des Stevens-Johnson-Syndrom beobachtet. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind z.B.:
Quellen
- Fachinformation Sulfadiazin, zuletzt abgerufen am 28.11.2025
- Gelbe Liste: Sulfadiazin, zuletzt abgerufen am 28.11.2025