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Allergie-Notfallset

Synonym: Anaphylaxie-Notfallset
Englisch: allergy emergency kit

1. Definition

Ein Allergie-Notfallset besteht aus verschiedenen Medikamenten, die im Rahmen der Ersten Hilfe bei einer anaphylaktischen Reaktion eingesetzt werden. Patienten mit einem bekannten, erhöhten Anaphylaxie-Risiko sollten das Notfallset stets bei sich führen.

2. Indikation

Patienten nach einer stattgehabten Anaphylaxie, bei denen der Auslöser nicht vermeidbar ist (z.B Insektenstich) oder Patienten, die ein generelles erhöhtes Risiko einer Anaphylaxie aufweisen, sollten stets ein Allergie-Notfallset zur Selbstmedikation mit sich führen.[1]

3. Bestandteile

Ein Allergie-Notfallset sollte folgende Bestandteile beinhalten[1]:

In jedem Notfallset sollte sich außerdem ein Anaphylaxie-Pass befinden, in dem die Anwendung der Selbstmedikation schriftlich erläutert ist. Der Patient sollte über den Inhalt des Allergie-Notfallsets und die Handhabung der Medikamente durch den behandelnden Arzt aufgeklärt werden.[1]

4. Dosierung

Folgende Dosierungen werden empfohlen:[1]

Wirkstoffe Dosis Applikation
  • Adrenalin-Autoinjektor

Dosierung gewichtsadaptiert

  • 150 µg (> 7,5 bis 25 kg KG oder > 15 bis 30 kg KG)
  • 300 μg μg (> 25 bis 50 kg KG oder > 30 bis 50 kg KG)
  • 300 - 500 - 600 μg (> 50 kg KG)
intramuskulär
  • H1-Antihistaminikum
  • Dosis kann bis auf das Vierfache der Einzeldosis erhöht werden
oral als Flüssigkeit oder Tablette
  • Glukokortikoid
rektal oder oral
  • Beta-2-Sympathomimetikum
  • 2 Hübe
inhalativ

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

5. Toxizität

Bei einer versehentlichen Injektion des Adrenalin-Autoinjektors kommt es durch die Vasokonstriktion zu einer lokalen Ischämie ("Blanching", kalte Blässe, verlängerte Rekapillarisierungszeit). Im Bereich der arteriellen Endstrombahn (Finger, Daumen, Hand, Zehen) besteht die Gefahr einer Thrombosierung und einer hypoxämischen Schädigung distal der Injektionsstelle. Bis zur vollständigen Reperfusion können mehrere Stunden vergehen.[2] Auch beim Demontieren bereits verwendeter Autoinjektoren kann die Injektion der Restmenge eine Ischämie auslösen. Darüber hinaus besteht bei unsachgemäßer Anwendung immer eine Infektionsgefahr.[3]

6. Quellen

Empfehlung

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21.03.2024, 08:54
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