Allergie-Notfallset
Synonym: Anaphylaxie-Notfallset
Englisch: allergy emergency kit
Definition
Ein Allergie-Notfallset besteht aus verschiedenen Medikamenten, die im Rahmen der Ersten Hilfe bei einer anaphylaktischen Reaktion eingesetzt werden. Patienten mit einem bekannten, erhöhten Anaphylaxie-Risiko sollten das Notfallset stets bei sich führen.
Indikation
Patienten nach einer stattgehabten Anaphylaxie, bei denen der Auslöser nicht vermeidbar ist (z.B Insektenstich) oder Patienten, die ein generelles erhöhtes Risiko einer Anaphylaxie aufweisen, sollten stets ein Allergie-Notfallset zur Selbstmedikation mit sich führen.[1]
Bestandteile
Ein Allergie-Notfallset sollte folgende Bestandteile beinhalten[1]:
- Adrenalin-Autoinjektor
- Antihistaminikum
- Glukokortikoid
- Beta-2-Sympathomimetikum (Patienten mit Asthma bronchiale oder einem Bronchospasmus)
In jedem Notfallset sollte sich außerdem ein Anaphylaxie-Pass befinden, in dem die Anwendung der Selbstmedikation schriftlich erläutert ist. Der Patient sollte über den Inhalt des Allergie-Notfallsets und die Handhabung der Medikamente durch den behandelnden Arzt aufgeklärt werden.[1]
Dosierung
Folgende Dosierungen werden empfohlen:[1]
Wirkstoffe | Dosis | Applikation |
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Dosierung gewichtsadaptiert |
intramuskulär |
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oral als Flüssigkeit oder Tablette |
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rektal oder oral |
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inhalativ |
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Toxizität
Bei einer versehentlichen Injektion des Adrenalin-Autoinjektors kommt es durch die Vasokonstriktion zu einer lokalen Ischämie ("Blanching", kalte Blässe, verlängerte Rekapillarisierungszeit). Im Bereich der arteriellen Endstrombahn (Finger, Daumen, Hand, Zehen) besteht die Gefahr einer Thrombosierung und einer hypoxämischen Schädigung distal der Injektionsstelle. Bis zur vollständigen Reperfusion können mehrere Stunden vergehen.[2] Auch beim Demontieren bereits verwendeter Autoinjektoren kann die Injektion der Restmenge eine Ischämie auslösen. Darüber hinaus besteht bei unsachgemäßer Anwendung immer eine Infektionsgefahr.[3]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Leitlinie zu Akuttherapie und Management der Anaphylaxie - Update 2021, abgerufen am 30.09.2021
- ↑ Fritz T et a. Akzidentelle Injektion des Daumens mit einem Epinephrin-Autoinjektor. Dtsch Ärztebl 2017
- ↑ Edgerley S et al. Accidental self-administration of an epinephrine autoinjector by a toddler. CMAJ. 2021
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