Aelurostrongylose (Katze)
Synonym: Aelurostrongylus-Infektion der Katze
Definition
Die Aelurostrongylose der Katze ist eine durch Aelurostrongylus abstrusus aus der Familie der Metastrongylidae verursachte Parasitose bei der Katze.
Erreger
Bei einer Aelurostrongylose parasiert Aelurostrongylus abstrusus in den Bronchiolen und Alveolen der Lunge der Katze. Männliche Parasiten sind zwischen 5 und 6 mm lang und mit einer Bursa sowie zwei Spicula gekennzeichnet. Die Weibchen sind 9 bis 14 mm lang.
Aelurostrongylus abstrusus ist weltweit verbreitet. In Deutschland (Brandenburg) konnte der Parasit bei 16 % der sezierten Katzen nachgewiesen werden.
Entwicklung
In den Alveolen abgesetzte Larven entwickeln sich binnen kurzer Zeit zu Erstlarven (L1), die über den Respirationstrakt in den Verdauungstrakt gelangen. Dort passieren sie den Darm und erreichen mit dem Kot die Umwelt.
Die Weiterentwicklung zur Larve III (L3) erfolgt in Zwischenwirten (Landschnecken). Frösche, Reptilien, Vögel und Nagetiere fressen infizierte Schnecken und fungieren so als Stapelwirte.
Nach einer Präpatenz von 35 bis 63 Tagen ist die interne Entwicklung nach der Wanderung der Parasiten auf dem Lymph-Blut-Weg zur Lunge abgeschlossen. Die Patenz kann bis zu 2 Jahren betragen. Ein Befall der Katze tritt in allen Altersstufen auf, wohingegen die Durchseuchung in manchen Gebieten endemisch (bis zu 90 % Befallsrate) sein kann.
Klinik
Eier, die in den Alveolen abgelegt wurden, bilden in der Lunge zahlreiche Granulome. Durch diese Geschwulste kommt es zur Bildung multipler grauer, stecknadelgroßer Herde, die bei stärkerem Befall einen Durchmesser von bis zu 10 mm erreichen können. Da diese Herde stellenweise zusammenfließen, erfassen sie gleichzeitig auch größere Lungenabschnitte. Die Herde weisen eine feste Konsistenz mit grau-gelber Farbe auf. Sie ragen bei subpleuraler Lage etwas über die Oberfläche vor.
Eine Infektion mit Aelurostrongylus abstrusus verläuft meist subklinisch oder geht mit sporadischem Husten einher. Abhängig vom Grad der Lungenveränderungen kann es auch zu deutlicher klinischer Manifestation mit persistierendem Husten, Niesen, Nasen- und Augenausfluss, erhöhter Atemfrequenz, wechselnder Futteraufnahme, struppigem Haarkleid, Abmagerung und weiteren Störungen kommen. Unbehandelt können starke Infektionen letal verlaufen.
Aufgrund gebildeter Immunität werden Reinfektionen begrenzt bzw. verhindert.
Diagnose
Eine Verdachtsdiagnose wird anhand der respiratorischen Erscheinungen sowie Röntgenbildern gestellt. Die Diagnosesicherung erfolgt mittels Nachweis von Larven I im Kot (Auswanderverfahren) oder in der Trachealspülflüssigkeit. Die Larven sind etwa 360 bis 400 μm lang und am typischen Hinterende identifizierbar. Aufgrund der unregelmäßigen Larvenausscheidung sollte bei einem negativen Befund die Untersuchung möglichst wiederholt werden.
Therapie
Die Aelurostrongylose der Katze kann mit Fenbendazol (1 x täglich 25 bis 50 mg/kgKG über 5 bis 14 Tage p.o.) behandelt werden.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Literatur
- Boch, Josef, Supperer, Rudolf. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey Verlag, 2005