Synonym: Auswandermethode
Das Auswanderverfahren ist ein in der veterinärmedizinischen Parasitologie verwendetes Verfahren der Koproskopie. Es dient dem diagnostischen Nachweis von Nematoden-Larven.
Das Auswanderverfahren beruht auf der Vorliebe von Lungenwürmer sowie anderer Nematoden-Larven aus einer Kotprobe ins Wasser auszuwandern. Aufgrund dessen ist es wichtig, die Vitalität der Larven möglichst nicht zu beeinträchtigen. Besonders empfindlich sind die Larven I (L1) von Dictyocaulus viviparus, deren Vitalität bei Temperaturen über 20 °C deutlich abnimmt. Aus diesem Grund müssen Kotproben nach der Entnahme fachgerecht transportiert und rasch begutachtet werden.
Bei Lungenwürmer werden in der Regel die Larven I (L1) mit dem Kot ausgeschieden. Eine Ausnahme bildet Metastrongylus filaroides. Prinzipiell findet man auch Lungenwürmer in der Kotanreicherung, wobei die Differenzialdiagnose schwierig ist, da eine rasche Deformation der zarten Larven in der hypotonen Flotationslösung stattfindet.
In der Praxis wird hauptsächlich das Trichterauswanderverfahren nach Baermann und Wetzel verwendet:
Mittels Auswanderverfahren können Larven von Lungennematoden (z.B. Aelurostrongylus abstrusus, Crenosoma vulpis oder Dictyocaulus viviparus) identifiziert werden. Im älteren Kot können auch Larven von Strongyloides und Magen-Darm-Strongyliden angetroffen werden.
Tags: Kot
Fachgebiete: Parasitologie, Veterinärmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 5. September 2018 um 14:55 Uhr bearbeitet.
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