Ameisensäure
Synonyme: Methansäure (IUPAC-Name), Acidum formicum, Formylsäure, Formalinsäure u.a.
Handelsnamen: Heweformica®, Formasan®, Regasinum antallergicum® u.a.
Englisch: formic acid, methanoic acid
Definition
Die Ameisensäure ist eine farblose, gesättigte Carbonsäure mit ätzenden Eigenschaften. Sie ist die einfachste Carbonsäure. Der Wirkstoff kommt in der Naturheilkunde als sogenanntes Umstimmungsmittel zum Einsatz.
Eigenschaften
Hintergrund
Die tierische und pflanzliche Substanz kommt in der Natur als Giftsekret der Ameisen, Skorpione und Bienen sowie in den Haaren der Brennnesseln vor. Bereits im 17. Jahrhundert gelang es dem britischen Naturforscher John Ray, aus der Waldameise durch Destillation Ameisensäure zu gewinnen. Ameisensäure wird unter anderem zum Desinfizieren von Wein- und Bierfässern verwendet. In der Textil- und Lederindustrie werden die Salze (Formiate) zum Imprägnieren, Beizen und Entkalken eingesetzt. Als Lebensmittelzusatzstoff E 236 wird Ameisensäure zur Konservierung von Fruchtsäften benutzt.
Ameisensäure wird zu medizinischen Zwecken größtenteils synthetisch hergestellt. Die synthetisch produzierte Ameisensäure wird als Acidum formicicum bezeichnet, während man den aus Ameisen hergestellten Wirkstoff Formica rufa nennt. Ameisensäure reizt Augen und Schleimhäute und führt zu Verätzungen und Blasenbildungen auf der Haut.
Indikationen
Ameisensäure wird zur Besserung der Beschwerden bei rheumatischen sowie allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma bronchiale, Hauterkrankungen bzw. Ekzemen verabreicht. Darüber hinaus wird sie als Externum zur Behandlung von Warzen angewendet.
Applikationsformen
Der Wirkstoff wird oral, subkutan oder intramuskulär in Form von Tabletten, Tropfen sowie als Mischung, flüssige Verdünnung zur Injektion oder Injektionslösung appliziert.
Wirkung
Die Ameisensäure wirkt ätzend, soll jedoch auch antiallergische Eigenschaften aufweisen.
Nebenwirkungen
- Allergische Reaktionen: Erytheme, Hautreizungen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff bzw. Bienengift
- Die Anwendung auf verletzter bzw. gereizter Haut stellt eine Kontraindikation dar.
- Die Anwendung bei Clavus, Molluscum contagiosum, Condylomata acuminata, Gesichtswarzen sowie anderen Hautveränderungen ist kontraindiziert.
- Schwangerschaft, Stillzeit aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Säuglinge und Kinder unter 12 Jahren aufgrund mangelnder Untersuchungen
Labormedizin
Material
Die Ameisensäure kann in 10 ml Spontanurin bestimmt werden.
Referenzbereich
- 2-30 mg/dl
Hinweis
Bei der Ameisensäure handelt es sich um einen Metaboliten von Formaldehyd und Methanol.
Quellen
- Laborlexikon.de; abgerufen am 31.01.2021