Mannose-bindendes Lektin
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Abkürzung: MBL, MBP
Englisch: Mannose-binding lectin
1. Definition
Das Mannose-bindende Lektin ist ein Protein, das in der Immunantwort wirkt und zur Gruppe der Akuten-Phase-Proteine gehört.
2. Biochemie
2.1. Struktur
Das Mannose-bindende Lektin ist ein Oligomer (400-700 kDa) und besteht aus drei Untereinheiten. Um das Komplementsystem zu aktivieren, muss es in der tetrameren Form vorliegen.
2.2. Wirkung
Der Weg über das Mannose-bindende Lektin beschreibt im Komplementsystem den sogenannten Lektin-Weg, der neben dem klassischen und dem alternativen Weg als dritte Aktivierungsvariante existiert. Dabei bindet Lektin an Mannose oder N-Acetylglucosamin und aktiviert daraufhin die Proteasomen MASP-1, MASP-2 und MASP-3. Diese wiederum spalten die Komplementfaktoren C2 und C4, deren Untergruppen dann C3 spalten. Ab diesem Zeitpunkt verläuft die Kaskade nach dem klassischen Weg.
3. Mutationen
Mutationen im MBL2-Gen können ein Fehlen des Mannose-bindenden Lektins verursachen. Betroffene Menschen sind zwar in der Regel gesund, dennoch zeigen sie eine erhöhte Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen im Kindesalter. Dazu gehören Atemwegserkrankungen, Mittelohrentzündungen und chronische Diarrhö.