Recurrensparese: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
''Synonym: Rekurrensparese'' | ''Synonym: Rekurrensparese'' | ||
==Definition== | |||
Die '''Recurrensparese''' ist eine durch den Ausfall des [[Nervus laryngeus recurrens]] bedingte Lähmung ([[Parese]]) der inneren [[Kehlkopfmuskulatur]]. | Die '''Recurrensparese''' ist eine durch den Ausfall des [[Nervus laryngeus recurrens]] bedingte Lähmung ([[Parese]]) der inneren [[Kehlkopfmuskulatur]]. | ||
Version vom 2. September 2008, 23:42 Uhr
Synonym: Rekurrensparese
Definition
Die Recurrensparese ist eine durch den Ausfall des Nervus laryngeus recurrens bedingte Lähmung (Parese) der inneren Kehlkopfmuskulatur.
Ätiologie
Eine Recurrensparese kann unter anderem bedingt sein durch:
- Läsion des Nerven bei operativen Eingriffen an der Schilddrüse (z.B. Thyreoidektomie)
- Infiltration und Destruktion des Nerven durch Schilddrüsenkarzinome oder Tumoren des Mediastinums
- Metastasen (z.B. Bronchialkarzinom)
- Aortenaneurysma
- Neuritis
Symptomatik
Bei der klinischen Symptomatik muss prinzipiell zwischen einer einseitigen und einer doppelseitigen Parese unterschieden werden.
Einseitige Recurrensparese
Durch die Lähmung aller inneren Kehlkopfmuskeln einer Seite bleibt die betroffene Stimmlippe in der sogenannten Paramedianstellung. Daraus resultiert eine (manchmal diskret ausgeprägte) Heiserkeit. Betroffene verlieren die Fähigkeit zu Singen.
Beidseitige Recurrensparese
Bei einer beidseitigen Rekurrensparese verharren beide Stimmbänder in Medianstellung. Daraus resultieren:
Diagnostik
Die Stellung der Stimmlippe kann durch eine Laryngoskopie bestimmt werden. Die Funktion des Nervus laryngeus recurrens kann durch Elektromygraphie und Magnetstimulation überprüft werden.
Therapie
Bei einer einseitigen Lähmung ist in der Regel eine Stimmübungstherapie erfolgversprechend. Insbesondere bei inkompletten Schädigungen kann durch eine Elektrotherapie die Nervenfunktion wiederhergestellt werden.
Bei einer bestehenden Kadaverstellung ist eine Thyreoplastik indiziert, bei der das Stimmband gestrafft und näher an die Medianstellung gebracht wird.
Bei der doppelseitigen Rekurrensparese ist meistens aufgrund der ausgeprägten Atemnot eine Tracheotomie durchzuführen. Zum Sprechen kann eine Sprechkanüle eingelegt werden. Besteht die Schädigung länger als 1 Jahr, so ist mit einer Wiederherstellung der Funktion nicht mehr zu rechnen. In solchen Fällen ist, um ein dauerhaft bestehendes Tracheostoma zu vermeiden, ein operativer Eingriff zur Erweiterung der Stimmritze indiziert, unter anderem:
- Resektion von Processus vocalis und Anteilen der Stimmbänder mittels Laser
- einseitige Arytaenektomie und Verlagerung der Stimmlippe