Palytoxin: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. November 2019, 17:09 Uhr
Definition
Palytoxin ist ein im Stoffwechsel von Dinoflagellaten aus Plankton entstehendes Toxin und mitverantwortlich für die Ciguatera-Fischvergiftung.
Chemie und Eigenschaften
Palytoxin ist ein Polyketid und besteht aus einer 115 Kettenglieder langen, ununterbrochenen Kohlenstoffkette. Die Summenformel lautet C129H223N3O54, die Molekülmasse beträgt 2680,1g/mol. Palytoxin (Reinstoff) liegt als amorpher, wasserlöslicher Feststoff vor.[1]
Toxizität
Palytoxin ist mit einer LD50 von 150 ng/kgKG (Maus, i.v.) eine der giftigsten organischen Naturstoffe, die weder aus Aminosäuren noch polymer aufgebaut sind.
Wirkmechanismus
Das Toxin greift in die aktiven, zellulären Transportsysteme für Ionen, den ATPasen, ein. Palytoxin hebt die Konfiguration von Richtungsspezifität der Pumpwirkung der Natrium-Kalium-ATPase auf. Dadurch verändern sich die Konzentrationsgradienten der Zellen und es kommt zur Depolarisation der Zellmembran.
Symptome
- Hämolyse
- Rhabdomyolyse
- schwere Muskelspasmen
- Bronchospasmus
- arterielle Hypertonie
- Herzrhythmusstörungen
Quellen
- ↑ PubChem: Compound Summary: Palytoxin (aufgerufen am 05. Nov. 2019)