Psychopathologischer Befund: Unterschied zwischen den Versionen

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Der psychopathologische Befund dokumentiert alle Veränderungen bzw. Auffälligkeiten, die für die psychische Störung des Patienten wichtig sind, u.a. Erscheinung (z.B. gepflegt, unordentlich, verwahrlost), Verhalten, Ausdruck und Erlebnisstörungen (z.B. [[Halluzination]]en, abnorme Körpergefühle oder [[innere Unruhe]]).
Der psychopathologische Befund dokumentiert alle Veränderungen bzw. Auffälligkeiten, die für die psychische Störung des Patienten wichtig sind, u.a. Erscheinung (z.B. gepflegt, unordentlich, verwahrlost), Verhalten, Ausdruck und Erlebnisstörungen (z.B. [[Halluzination]]en, abnorme Körpergefühle oder [[innere Unruhe]]).


Die Durchführung ist in einen freien und strukturierten Teil gegliedert. Strukturiert wird der Befund meist nach dem [[AMPD]]-System. Die Ausführlichkeit des psychopathologischen Befundes hängt sehr stark von der jeweiligen Untersuchungssituation (z.B. [[Akut]]situation oder Störungen in der [[Kommunikation]]) ab. Begonnen wird mit dem freien Teil, bei dem der Untersucher vor allem offene Fragen stellt, um den Patienten zu einem freien Bericht seiner Krankengeschichte zu bewegen. Der freie Teil dient dazu, einen Eindruck von der Persönlichkeit, dem Beschwerdebild und dem allgemeinen psychischen Zustand des Patienten zu erhalten.  
Die Durchführung ist in einen freien und strukturierten Teil gegliedert. Strukturiert wird der Befund meist nach dem [[AMPD-System]]. Die Ausführlichkeit des psychopathologischen Befundes hängt sehr stark von der jeweiligen Untersuchungssituation (z.B. [[Akut]]situation oder Störungen in der [[Kommunikation]]) ab. Begonnen wird mit dem freien Teil, bei dem der Untersucher vor allem offene Fragen stellt, um den Patienten zu einem freien Bericht seiner Krankengeschichte zu bewegen. Der freie Teil dient dazu, einen Eindruck von der Persönlichkeit, dem Beschwerdebild und dem allgemeinen psychischen Zustand des Patienten zu erhalten.  


Nach dem freien Teil wird zum strukturierten Teil des psychopathologischen Befundes übergegangen. Im strukturierten Teil wird gezielt nach konkret vorhandenen [[Symptome]]n gefragt. Ggf. werden die Informationen aus dem freien Patientenbericht vervollständigt und oder ergänzt.
Nach dem freien Teil wird zum strukturierten Teil des psychopathologischen Befundes übergegangen. Im strukturierten Teil wird gezielt nach konkret vorhandenen [[Symptome]]n gefragt. Ggf. werden die Informationen aus dem freien Patientenbericht vervollständigt und oder ergänzt.

Version vom 12. April 2024, 18:33 Uhr

Synonyme: psychiatrischer bzw. psychologischer Befund, Psychostatus

Definition

Der psychopathologische Befund ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse einer systematischen psychologischen bzw. psychiatrischen Untersuchung.

Befunderhebung

Die Befunderhebung erfolgt durch Ärzte, vorwiegend Psychiater oder Kinder- und Jugendpsychiater oder psychologische Psychotherapeuten bzw. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten.

Der psychopathologische Befund dokumentiert alle Veränderungen bzw. Auffälligkeiten, die für die psychische Störung des Patienten wichtig sind, u.a. Erscheinung (z.B. gepflegt, unordentlich, verwahrlost), Verhalten, Ausdruck und Erlebnisstörungen (z.B. Halluzinationen, abnorme Körpergefühle oder innere Unruhe).

Die Durchführung ist in einen freien und strukturierten Teil gegliedert. Strukturiert wird der Befund meist nach dem AMPD-System. Die Ausführlichkeit des psychopathologischen Befundes hängt sehr stark von der jeweiligen Untersuchungssituation (z.B. Akutsituation oder Störungen in der Kommunikation) ab. Begonnen wird mit dem freien Teil, bei dem der Untersucher vor allem offene Fragen stellt, um den Patienten zu einem freien Bericht seiner Krankengeschichte zu bewegen. Der freie Teil dient dazu, einen Eindruck von der Persönlichkeit, dem Beschwerdebild und dem allgemeinen psychischen Zustand des Patienten zu erhalten.

Nach dem freien Teil wird zum strukturierten Teil des psychopathologischen Befundes übergegangen. Im strukturierten Teil wird gezielt nach konkret vorhandenen Symptomen gefragt. Ggf. werden die Informationen aus dem freien Patientenbericht vervollständigt und oder ergänzt.

Inhalte

Im psychopathologischen Befund werden folgende Parameter erfasst:

Weblinks

Literatur

  • Haug A.: Psychiatrische Untersuchung. 8. Auflage, 2017. Springer Verlag
  • Payk, Brüne. Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie, 7. Auflage, Thieme, 2018
  • Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie (AMDP): Das AMPD-System, 9. Auflage, 2016, Hogrefe Verlauf