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Zystomanometrie

Synonyme: Blasendruckmessung, Zystometrie

1. Definition

Die Zystomanometrie ist eine invasive Untersuchungsmethode, bei der mithilfe von Messsonden die Speicherkapazität und Entleerung der Harnblase untersucht wird. Die Zystomanometrie gehört zu den urodynamischen Untersuchungsmethoden und wird vorrangig zur Diagnostik der Harninkontinenz angewendet.

2. Durchführung

Vor der Untersuchung wird der Patient angehalten, seine Harnblase möglichst vollständig zu leeren. Anschließend wird ein mit einem Drucksensor ausgestatteter Katheter in die Harnblase eingeführt (intravesikale Druckmessung). Ein weiterer Drucksensor wird einige Zentimeter in den Anus eingeführt und zeichnet so indirekt den intraabdominellen und von außen einwirkenden Druck auf.

Der Detrusordruck kann durch die Differenz des intravesikalen und abdominellen Drucks errechnet werden. Der Detrusordruck ist von einer intraabdominellen Druckerhöhung abzugrenzen. Des Weiteren kann mithilfe von Klebeelektroden über der Haut der Beckenbodenmuskulatur die Detrusoraktivität abgeleitet werden (Beckenboden-EMG).

Die Harnblase wird nun über den Katheter mit auf Körpertemperatur erwärmter Kochsalzlösung langsam und kontinuierlich gefüllt. Dabei werden Raten von < 30 mL/min empfohlen, da eine zu schnelle Füllung spontane Detrusorkontraktionen auslösen und so das Untersuchungsergebnis verfälschen kann. Findet im Rahmen der Diagnostik zeitgleich ein Miktionszystourethrogramm statt, wird das Medium mit Kontrastmittel versehen und der Untersuchungsablauf röntgenologisch aufgezeichnet.

Die Untersuchung findet auf einem speziellen Toilettenstuhl statt. Darunter befindet sich eine Auffangvorrichtung, mit der die Menge des unwillkürlich und willkürlich ausgeschiedenen Urins gemessen wird.

Der Patient wird während der Füllung mehrfach aufgefordert zu Husten oder zu Pressen, um so den intraabdominellen Druck zu variieren. Zudem gibt der Patient an, sobald er Harndrang verspürt. Mithilfe der Messkatheter können während der Füllungs- und Entleerungsphase der Blase sowohl in Ruhe als auch unter Belastung kontinuierlich Drücke abgeleitet und aufgezeichnet werden.

3. Messung

Während der Zystomanomatrie werden Druck- und Flusskurven erstellt und das Miktionsverhalten des Patienten ausgewertet.

Folgende Befunde werden während der Zystomanometrie erhoben:

  • maximale Blasenkapazität
  • Beginn des Harndrangs
  • Starker Harndrang
  • Detrusor-Compliance
  • Detrusoraktivität während der Füllung
  • Detrusorkontraktionsdruck
  • Flussrate
  • Restharn

4. Indikation

5. Komplikation

Häufig kommt es nach der Untersuchung zu Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen, selten begleitet von Blutbeimengungen, die in der Regel nach 1 bis 2 Tagen verschwinden.

Stichworte: Untersuchungsmethode
Fachgebiete: Urologie

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10.11.2023, 19:00
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