Zykloplegie
Definition
Zykloplegie ist eine pathologische oder iatrogen herbeigeführte Akkommodationsstörung des Auges aufgrund einer Parese des Musculus ciliaris.
Hintergrund
Der Musculus ciliaris ist ein glatter Muskel an der Außenseite des Corpus ciliare. Er wird innerviert durch postganglionäre parasympathische Fasern aus dem Ganglion ciliare, die mit dem Nervus oculomotorius laufen. Der Muskel ist entscheidend für den Ablauf der Akkommodation des Auges.
- ICD-10: H52.5 Akkommodationsstörungen
Ursache
Eine Zykloplegie entsteht unter anderem bei Schädigung des parasympathischen Anteils des Nervus oculomotorius z.B. im Rahmen eines Botulismus. Auch eine Augenprellung (Contusio bulbi) kann zur Lähmung des Musculus ciliaris führen.
Eine Zykloplegie in Kombination mit einer Mydriasis basiert meist auf iatrogener topischer Gabe von Parasympatholytika (bzw. Zykloplegika) wie Atropin, Scopolamin, Tropicamid und Cyclopentolat. Die Zykloplegie wird in der Augenheilkunde gezielt zur objektiven Refraktionsbestimmung genutzt, um eine unwillkürliche Akkommodation des Patienten und somit verfälschte Ergebnisse zu verhindern. Außerdem kann eine Zykloplegie im Rahmen einer Amblyopiebehandlung verwendet werden (Penalisation).
um diese Funktion zu nutzen.