Cyanid
Synonym: Zyanid
Englisch: cyanide
Definition
Als Cyanide bezeichnet man die deprotonierten basischen Salze der Blausäure mit der Summenformel CN-.
Chemie
Cyanide zählen zu den Nitrilen. Die funktionelle Gruppe aus Kohlenstoff und dem dreifach gebundenem Stickstoff wird als Nitril- bzw. Cyanogruppe bezeichnet.
Cyanide enthalten das sehr reaktive Cyanid-Anion, das v.a. mit Eisen stabile Komplexverbindungen eingeht. Das Cyanid-Ion ist isoelektrisch zum N2- und CO-Molekül. Der pKs-Wert beträgt 9,4. Cyanide lassen sich leicht in Wasser und oft auch in Ethanol lösen.
Beispiele
Typischer Vertreter der Cyanide ist das Kaliumsalz KCN (Kaliumcyanid bzw. Zyankali). In der Natur kommen cyanogene Glykoside als Pflanzengift vor (z.B. in Pfirsich- oder Aprikosenkernen), die dann nach oraler Aufnahme mit der Magensäure zu HCN reagieren.
Toxikologie
Ähnlich wie Cyanwasserstoff oder Blausäure sind Cyanide extrem toxisch, da sie in der Lage sind, bereits bei Kontakt mit sehr schwachen Säuren (beispielsweise Wasser) zu protonieren und HCN-Gas zu bilden, das in Cytochrom-Verbindungen gebundene Eisenionen komplexiert und damit beispielsweise die Atmungskette blockiert
siehe auch: Blausäureintoxikation
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