Zwillingsschwangerschaft
Synonym: Geminigravidität
Englisch: twin pregnancy
Definition
Eine Zwillingsschwangerschaft ist eine Schwangerschaft, bei der in der Gebärmutter zwei Embryonen bzw. Feten vorliegen. Dabei kann es sich um eineiige (monozygote) oder zweieiige (dizygote) Zwillinge handeln. Die Zwillingsschwangerschaft ist eine Form der Mehrlingsschwangerschaft.
Häufigkeit
Die Anzahl der Zwillingsschwangerschaften ist in verschiedenen ethnischen Gruppen und geografischen Regionen sehr unterschiedlich. Diese Unterschiede betreffen allerdings nur die dizygote Form. Die Häufigkeit monozygoter Zwillingsschwangerschaften variiert weltweit nur wenig und liegt bei etwa 1:250 Schwangerschaften. Die absolute Häufigkeit von Zwillingsschwangerschaften ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen – eine Folge der immer breiter eingesetzten Reproduktionsmedizin.
Formen
Monozygote Zwillingsschwangerschaften kommen in vier verschiedenen Formen vor:
- Dichorial-diamniote Zwillingsschwangerschaft: Bei Teilung der Zygote innerhalb der ersten 3 Tage. Jeder Fetus hat seine eigene Plazenta und ist von zwei Eihäuten (Amnion und Chorion) umgeben.
- Monochorial-diamniote Zwillingsschwangerschaft: Häufigste Konstellation. Teilung des Embryos (Blastozyste) zwischen dem 3. und 8. Tag. Die Feten haben zwei Fruchthöhlen, aber nur eine gemeinsame Plazenta.
- Monochorial-monoamniote Zwillingsschwangerschaft: Teilung des Embryos zwischen dem 8. und 13. Tag. Die Feten teilen sich eine Fruchthöhle und eine Plazenta. Diese Variante hat eine hohe intrauterine Mortalität aufgrund von Nabelschnurkomplikationen.
- Verbundene Zwillinge: Teilung des Embryos nach dem 13. Tag. Die Feten teilen sich eine Fruchthöhle und eine Plazenta und sind in unterschiedlichem Grad miteinander verwachsen.
Risiken
Zwillingsschwangerschaften sind mit einem höheren Risiko für Mutter und Kinder verbunden als normale Schwangerschaften. Frühgeburten, Plazentainsuffizienz und Fehlbildungen treten signifikant häufiger auf als bei Einlingen.