Zirkumkostale Gastropexie (Hund)
Definition
Die zirkumkostale Gastropexie ist eine spezielle Gastropexie-Technik, die beim Hund zur Anwendung kommt.
Indikation
Die Gastropexie ist ein chirurgisches Verfahren, um den Magen permanent an der Bauchwand zu fixieren. Die häufigsten Indikationen sind die Magendrehung sowie die Hiatushernie.
Da die zirkumkostale Gastropexie aufwendiger ist als andere Gastropexie-Techniken (z.B. Inzisionsgastropexie), kommt sie häufig nur in ausgewählten Fällen zum Einsatz.
Methode
Durch eine zirkumkostale Gastropexie wird eine deutlich stabilere Fixation des Magens an der Bauchwand erzielt als mithilfe anderer Operationstechniken, ist aber auch deutlich schwieriger durchzuführen.
Nach medianer Laparotomie wird der Magen aufgesucht und vom bedeckenden Omentum majus befreit. Dann sind ein (Einlappentechnik) oder zwei (Zweilappentechnik) seromuskuläre Lappen (bei großen Hunderassen jeweils 5 bis 6 cm lang) aus dem Magen zu präparieren. Diese werden durch Inzision der seromuskulären Schicht im Bereich des Antrum pyloricum kreiert. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Mukosa nicht penetriert und somit die Magenhöhle eröffnet wird. Im Falle einer vollständigen Inzision muss die Mukosa wieder entsprechend mit Nahtmaterial der Stärke 3-0 vernäht werden. Die Lappen werden dann durch vorsichtiges Abpräparieren von der Mukosa vom Magen mobilisiert. Die Basis der Lappen sollte dabei in Richtung der kleinen Magenkurvatur liegen.
Danach sind 5 bis 6 cm lange Inzisionen über der 11. oder 12. Rippe auf Höhe der Rippenfuge (Übergang Rippenkörper in Rippenknorpel) zu setzen. Die Inzision darf dabei keinesfalls die Ansatzstelle des Diaphragmas verletzen, da hierdurch ein Pneumothorax entstehen würde. Anschließend wird mit einer Klemme (z.B. Gefäßklemme) die entsprechende Rippe vorsichtig untertunnelt. Im nächsten Schritt müssen am freien Ende des Lappens, welcher der kleinen Kurvatur anliegt, Haltezügel angebracht werden. Diese werden unter Zugeinwirkung unter der Rippe hindurch nach kraniodorsal gezogen. Auf diese Weise wird der Antrumlappen unter der Rippe hindurchgeführt, sodass das freie Ende schließlich wieder mit resorbierbarem Nahtmaterial der Stärke 2-0 an der Stelle des Antrums adaptiert werden kann. Bei der Zweilappentechnik sind die freien Enden beider Lappen miteinander zu vernähen.
Komplikationen
Da bei der zirkumkostalen Gastropexie keine Eröffnung der Magenhöhle stattfindet, ist das Risiko einer Kontamination des Abdomens durch Mageninhalt geringer als bei einer Sondengastropexie. Mögliche Komplikationen sind:
- Pneumothorax
- Rippenfraktur
Literatur
- Fossum TW. 2007. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag. ISBN: 978-3-437-57091-9
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